Livestream: Führen versus Community im digitalen Raum

Beim Leadership geht es um Kommunikation. Immer. Und um Communities.

„Die modernen Leader führen unsichtbar, und Klassiker führen von vorne.
Heute ändert sich alles. Leader zeigen Haltung, obwohl sie auch auf Augenhöhe agieren.“

Als mir das Susanne Müller Zantop sagt, denke ich zuerst an Bildschirme, Homeoffice und sogar den Krieg. Ich denke, dass sie von vorne = frontal meint.

Als erfahrene CEO Whisperin für Kommunikation und Bergsteigerin meint sie es viel smarter.

Sie meint, in gefährlichem, kritischen Gelände gehen Bergführer:innen aus Sicherheitsgründen vorne, in einfachem hinten. Das Team bekommt so Raum für Innovation und Exploration.

 

Livestream zum Nachschauen

Führung versus Community im digitalen Raum

 

Ankündigung Livestream am 16.03.2022

Live werde ich mit Susanne über diese neuen und zugleich alten Führungsstile sprechen. Wir werden über Wirtschaft sprechen, die in ihren Handlungen der Politik voraus ist und über Communities und Augenhöhe. Der Livestream läuft in LinkedIn und YouTube.

 

Meine erste Fragen sind:

  • Kann man community-basiert überhaupt führen?
  • Ist Führung nicht ein Wort aus alten Zeiten?
  • Was passiert aktuell mit dezentralisierten Communities und Teams?
  • Muss man jetzt nach/in einer Krise den Führungsstil wechseln?
  • Wie weiss man, ob eine Entscheidung gut sein wird?
  • Wie tauschen sich CEOs eigentlich untereinander aus?
  • Ist die Kritik aus der Community in Krisenzeiten härter nach oben?

Wenn ihr weitere habt, wie immer gerne live, oder auch schon hier kommentieren. 🙏 Dein Input ist herzlich willkommen.

Der Livestream läuft in LinkedIn und YouTube

google Kalender Eintrag

Riesen Dankeschön, wieder an Kuble, ohne die der Livestream nicht möglich wäre.

Corporate Influencers und Mut ist gratis

Seit etwa zwei Jahren arbeiten wir in LinkedIn-Workshops häufiger (!) mit Themenverantwortlichen als mit Marketing-Leuten. Das ist neu. Experten müssten jetzt ihr Wissen posten in LinkedIn, wir dürfen schulen.
Das wäre einfach, aber Corporate Influencer entstehen so leider nicht. 😬

Es braucht mehr als Top Profile und Content-Schulung. Sonst könnten wir einfach den Schalter anknipsen und die Themen-Spezialisten für Marken kommunizieren lassen. Marketing Verantwortliche setzen das sogenannte Employer Advocacy um und werden zu

  • Enabler,
  • Empower-Leute
  • Motivatorinnen
  • Coaches
  • Wertschätzer

Diese Leute schaffen Corporate Influencers, Thought Leaders, Marken-Botschafter und Firmen-Botschafter. Worte gibt es viele, am Ende meinen sie das gleiche. Mich interessieren aber die Menschen hinter dem Begriff.

Corporate Influencers

Heute darf ich mit Klaus Eck live darüber diskutieren, warum Corporate Influence so hip ist. In (12 h Live Talks rund um Online Kommunikation, Content Marketing, Change und jede Menge tolle, kluge Menschen.) Es ist mir eine grosse Ehre, dabei zu sein.

Die wichtigste Eigenschaft, die wir als Marketers intern aktivieren müssen, ist in meinen Augen immer noch Mut.
Das ist auch in fast allen Talks erwähnt worden ist, neben Strategie, Kommunikations-skills usw. Meinen Reminder dazu habe ich übrigens als Aufkleber für meinen Laptop produziert. (In Anlehnung an eine interne Namics Aktion im 2009)

Mut ist gratis

Mut ist nicht so einfach wie es scheint. Wir müssen vertrauen, dass andere im Sinne der Werte vom eigenen Unternehmen kommunizieren. Wir können damit rechnen, dass sie nachdem sie Bekanntheit haben, das Unternehmen verlassen, wir lassen Themen zu, die wir selbst vielleicht nicht gewählt hätten.

Aber hey, Marketing-Menschen, wie ich auch einer bin. Wir können nicht „nur wollen“ und nichts geben.  Ja, auch Corporate Wording gilt es loszulassen. Endlich. Das können wir immer noch im Corporate Content verwenden, wer es möchte.

Beim personal Branding von sogenannten Thought Leaders oder Botschafterinnen gibt es das nicht. Sie sind glaubwürdiger mit der eigenen Sprache. Wichtiger scheint mir, dass sie die Ziele und Werte verstehen und dahinter stehen. Vor 12 Jahren habe ich das Thema Corporate Wording öffentlich mit einem Blogpost im Corporate Blog (von Namics) abgegeben. Da rennt man nur unnütz einem idealen Bild hinterher.

Mutig andere machen lassen

  • Vor Jahren haben wir als Markom-Leute gelernt, Content zu produzieren, Communities zu managen, Mitarbeitende zu aktivieren.
  • Heute müssen wir Themen-Leute befähigen, motivieren. Ich lasse diejenigen, die von Natur aus ruhiger sind, wenn sie nicht posten und kommunizieren wollen inzwischen.
  • Die Aufgabe ist grösser als reines Befähigen.
  • Wir müssen mit Leuten arbeiten, die etwas zu sagen haben,
    sie guiden und be-mutigen.
  • Es geht nicht um Hierarchie, sondern das Marketing-Versprechen zu beweisen.
  • Wir müssen strategischer arbeiten und dafür andere die bewegenden Stories finden lassen.
  • Unsere Werte reichen nicht als Worte, wir müssen sie online leben und mutig aufzeigen.
  • Wenn wir als Marketing-Leute den Spezialist:innen zuhören und daraus lernen, können wir relevant-er werden.
  • Stützen wir mit der Corporate Page die persönlichen Profile, nicht andersrum.

Interessanterweise begegnen mir in der Praxis selten Influencer Programme in Firmen, was Klaus Eck von deutschen Firmen berichtete. Hierzulande sind es oft reine Freundschaftsdienste am Arbeitgeber. Mir gefällt das besser, als gross angelegte extrinsische Motivationen, wenn ich ehrlich bin.

 

Tipps für Corporate Influencer Verhalten

  • Menschen sind immer noch an Menschen interessiert, nicht an Marken.
  • Zeige Soft Skills wie Empathie und Leadership, ohne es als Wort zu erwähnen.
  • Beobachte, typische Aussagen und Fragen in deiner Praxis. Hier verstecken sich Themen.
  • Achte auf Highlights (beim Profil von anderen), das sind Gemeinsamkeiten zwischen Menschen und Gründe zum Connecten.
  • Die Content Creator Funktion bringt mehr Aufmerksamkeit aber auch Distanz. (Button follow statt connect im eigenen Profil)
  • Ein paar Worte, warum du dich vernetzt sind höflich und auch eine Notiz für dich selbst.
  • Spiele mit dem Algorithmus, aber spreche mit Menschen.

Skills, die wir alle brauchen

  • Nun ja, Mut, denke ich.
  • Weg mit Kamera-Scheue, auch bei uns als Markom-Personen.
  • Diene, auch wenn das in unserer Kultur komisch klingt.
  • Inhalte werden wertvoll, wenn wir damit anderen dienen.
  • Machen, Scheitern, Lernen.

In meinem letzten Livestream hat das Jonas Bayona, Social Creative Director Jung von Matt, ein begnadeter Storyteller, perfekt pointiert.

Einfach machen 😉

Das bringt mich noch auf eine Charaktereigenschaft, die förderlich ist für Corporate Infuencer. Als «alte» Yogi fasziniert mich das am meisten. Leise geht auch.

 

Smart, statt laut

Influencing bedeutet nicht laut sein mit ständigem Posten, Kommentare, die nur der Aufmerksamkeit wegen und für den Algorithmus gemacht werden. Es bedeutet viel mehr, smart aufzutreten.

Menschen wollen Menschlichkeit sehen. Meine grösste Aufgabe bei Kunden erkenne ich darin, distanzierte Corporate Formulierungen auszumerzen und menschliche positive Charakter-Züge aufzuzeigen. In LinkedIn kann das zum Beispiel heissen: Hier sind ein paar heisse Tipps aus dem Workshop:

  • Nicht oder wenig über sich selbst reden.
  • Bei Erfolgen ist das Zertifikat weniger wertstiftend, als Gelerntes.
  • Persönlichkeit statt Perfektion wirkt nahbar.
  • Erzähle Erlebnisse, die du mit Menschen hast und wertschätze sie,
  • Wertschätze auch anderen ihre Posts. Nicht dann, wenn du etwas von ihnen willst, sondern sie von dir.
  • Der Chat ist die höchste Form der persönlichen Kommunikation, weil es nur eine Person sieht. Es ist kein lautes Getöse, sondern smarte zwischenmenschliche Kommunikation.

Tipps für LinkedIn

Lasst uns nicht verkopft mit Personal Branding umgehen. Das Perfekte liegt oft genau Dazwischen. Wenn Fach-Wissen auf einem Gebiet stark ist und deine Leute wirklich kommunizieren wollen, kann man den Rest zum Corporate Influencer erlernen. Habt Mut dazu!

OER – what? Content zum Lernen

Wir haben dieses Jahr alle verstanden, dass offline Inhalte und Didaktik-Methoden online nur bedingt funktionieren. Mit reinem Charsima sind Lernerfolge online nicht zu erreichen. Das wusste ich noch nicht, als ich mich für mein Studium «Digital Learning» im Dezember 2019 entschied. Unwissend, dass mir Creative Commons (CC Lizenzen) und Open Education Resources (OER) dabei den Kopf verdrehen und Content und Vernetzung die Basis.

Im Content Marketing benutzen wir am liebsten nur Bilder, die frei nutzbar sind. Das tue via Bilddatenbanken oder Flickr. Es wäre jedoch viel respektvoller, Inhalte zu teilen, die zB mit der Lizenz CC BY (Sharing mit Namensnennung). Habe mir das vorgenommen.

Bei Lernmaterialien geht die Lizenzierung und der E-Collaboration und Sharing Gedanke viel weiter. Ich erzähle euch, was ich gerade lerne im Studium. Bloggen hilft ja beim Strukturieren und Vernetzen im Kopf.

Was ist Open Educational Resources (OER)?

Lernmaterialien offen zur Verfügung stellen oder nutzen. Es geht um die Bedingungen, also auch um die Lizenzierung. Wie kann ich Material aus anderen Quellen verwenden, verändern und zum Lehren einsetzen? Oder wie kann ich eigene zur Verfügung stellen. Und das ist anders als im Content Marketing. Denn es geht um komplex erarbeitete Inhalte. Wertvolle Inhalte. Ein paar deutschsprachige Lernprojekte findest du unter oerhoernchen Chrome öffnet die Site nicht, aber Firefox. 🧐  Das kaum jemand die Quellen kennt, zeigt wie zerklüftet die Inhalte sind und wie schwer es ist, sich in diesem Feld zu bewegen. Geschweige denn damit zu arbeiten.

Augen auf, es gibt mehr als Bilder da draussen

Bilddatenbanken und LinkedIn E-Learning 🙈

Eigentlich sollten Dozierende und Content Marketer sich genau damit auseinandersetzen. Denn es geht um Werte, Wertschätzung und um die Ressource Lernmaterial. In meinen Augen das wichtigste, was Menschen und Firmen an Content zu bieten haben. Die Bildsuche via google ist übrigens mehr ein Trampelpfad als der Königsweg. Bilddatenbanken haben eigene Lizenzierungen und LinkedIn übernimmt gleich mal die Rechte von Kursen komplett. Diese kann ich als Lehrperson also nicht verwenden und weiterentwickeln. Inhalte, die man auf geeigneteren Plattformen (unten) findet und nutzen möchte, kannst du beim lizenzhinweisgenerator richtig deklarieren.

 

CC Lizenzen als Basis für OER

Ich habe jetzt verstanden, dass CC Lizenzen die Basis für OER sind. Jetzt verstehe ich auch, warum das gratis Teilen von Online Kursen mit Hochschul-Niveau noch nicht verbreitet ist, obwohl absolut zeitgemäss. Es ist in meinen Augen viel zu komplex zu verstehen und anzuwenden. Schau dir das mal an. CC Lizenzen erklärt die Grafik von fabacademy.

 

Lehr-Communities haben noch Potenzial

Es gibt eine überschaubare Community für OER. Klar, bei diesem Djungle. Das Vorgehen ist komplex und es gibt keinen single point of entry, den ich userfreundlich und nachvollziehbar finde. So edel sharing ist (und ich als Content Marketerin propagiere) mir ist das oft zu heiss, etwas zu nutzen und ggf. falsch zu deklarieren. Falls du noch motiviert bist, gibt es unter oercommons
ein open Author Tool. Und natürlich hier ausser creativecommons.org/ Wir sprechen von vernetztem Lernen und schaffen es kaum, Lehrpersonen in einem gemeinsamen Kurs zu vernetzen. Auch hier ist Kommunikation und vor allem die Kultur erfolgsentscheidend.

 

Vernetztes Lernen ist mehr als moodle und zoom

Ich wechsle zurück in meine Rolle als (meist online) Studentin.

Was mir am meisten fehlt, ist das Netzwerken, das Vernetzen von Wissen der anderen Studierenden.
Ich bin gewöhnt, mich mit Menschen auszutauschen, zu teilen und auch zu diskutieren und so zu lernen. Andere haben andere Sichtweisen und Aspekte, die mir hier fehlen. Es gibt in unserem Moodle in Winterthur natürlich einzelne Foren. Für mich sind sie losgelöst vom Lernprozess weil, sie immer einen klaren Auftrag haben. So entsteht kaum Interaktion, ausser für eine Punktzahl, die ich erreichen möchte.
Whatsapp Gruppen sind untersagt. Sie sind natürlich keine Lösung, aber mal ein Krückstock. Ich offe sehr, dass LinkedIn die Gruppenfunktionen ausbaut, so dass Studierende eine Themen Community gründen können, die Mehrwerte beim Weiterlernen stiftet.

Letztens hat Prof. Dr. Christoph Arn in einem Workshop etwa das gesagt:

„Für die Hybrid (und auch online Lehre) brauchen wir vorallem 2 Dinge.
Die Werkbank und die Kommunikation.“

 

OER, Lizenzierung sind cool. Aber lasst uns beim online Unterrichten nicht nur Wissen vermitteln, sondern Werte erleben und noch mehr an der Vernetzung in der Klasse arbeiten, an gemeinsamen Dokumenten, die sie erstellen, statt einfach Flipcharts und mündliche Diskussionen.

Als Dozentin arbeite ich dafür übrigens mit google Slides (Werkbank) und Padlet (wo ich den Chat simuliere und Learnings von allen zusammenbringe und dauerhaft zur Verfügung stelle)

Danke fürs Bild anna-samoylova-w55SpMmoPgE-unsplash

 

MOOCs und Konnektivismus

Zum OER gehören MOOCS. Das sind öffentliche Kurse von Hochschulen mit unterschiedlichen pädagogischen Ansätzen. xMOOCs entstehen aus Hochschulveranstaltungen. Danach werden sie als Online-Kurs öffentlich gemacht. Das x steht für extension stammt von der Harvard University Sie haben die Online Kurse so gekennzeichnet nach Kursnummer. X = cross.

Typische für xMOOCs sind Video und Quiz. Dort müssen Teilnehmende Testfragen beantworten. Texte oder schriftliche Arbeiten, die von Teilnehmenden, nicht von der Kursleitung beurteilt werden..

xMOOCs haben übrigens oft Online-Foren integriert. Eine gute Idee scheint mir, sich mit den Beteiligten eines zu verbinden und so ein sogenanntes persönliches Lern-Netzwerk (PLN) zu pflegen. Inhalte können weiterentwickelt werden und in Plattformen geteilt (Blogposts, Twitter, Podcasts) Es entsteht der sogenannte Konnektivismus. Also Lernen nicht als Individuum sondern Menschen vernetzen Menschen, Inhalte und auch Plattformen. Aha, es gibt also einen Fachbegriff für mein Bedürfnis. Leider bleibt das Forum auch wieder auf der Kurs Plattform und ist mir nicht nachhaltig genug.

 

Nützliche Plattformen + Suchmaschinen für  Bildungs-Ressourcen

Wikipedia 

MIT CourseWare

OpenLearn

Khan Academy

Europeana

Wikiversity

ZUM-Wiki

Austria Forum

Wikibooks

Edutags

L3T

Schubuch-O-Mat

Tiroler Bildungsserver

E-Learning 1×1

Saferinternet

OER commons

WikiEducator

CC Search der Creative Commons Webseite

Freie Bilder für den Untericht vom Tiroler Bildungsservice

Flickr Creative Commons

Pixabay

Slideshare
open4us.org

archive.moodle.net

ccsearch.org ruft mein Browser nicht auf wegen Sicherheitsbedenken.

Elixier

OER Wiki (iOS)

MIT Open Courseware

CC Music Communities

Incompetech

Public-Domain-Bilderquellen

 

 

 

One heart – two jobs

(Update 02/2022: Kosmonauten sind Freiheitsliebend und dennoch verbunden mit der Erde. So werde ich an der HWZ weiter unterrichten, gebe aber die Center-Leitung ab. Ab 03/2022 freue ich mich auf wieder 100% und Fokus mit Corporate Dialog. Schaut mal vorbei, wir haben jetzt coole Content Kurs-Module hier. Nur fliegen 🚀 müsst ihr selber )

«Na, was willst du einmal werden?» Bis heute, weiss ich das nicht, ausser natürlich Kosmonautin.
Ich fühle mich wohl im Jetzt und tue im Job das, was mir Freude macht und was sich in unserer Branche entwickelt. So wurde ich irgendwann selbständig mit Social Media und Content Marketing. Dabei frage ich immer…

Was bewegt Menschen eigentlich?

Was mich bewegt sind Menschen, die über sich hinauswachsen, die andere fördern, einfach tun und dabei lernen. Oft ist es kein „entweder – oder“, sondern etwas, das beides verbindet. 

Seit 10 Jahren unterrichte ich Marketing Themen an Hochschulen. Ich habe grosse Freude an und Respekt vor den Studierenden, die selbst Wissen teilen. Ich verbinde die vielen Fragen aus allen möglichen Branchen und Erfahrungen aus Kundenprojekten, adaptiere gerne Trends. Deshalb freue ich mich umso mehr auf meine neue zusätzliche Aufgabe als:

Leiterin Center for Marketing (50%) 

Ich starte, am 1.5. als Leiterin Center for Marketing im Department Marketing & Business Communications der HWZ (u.a. Studiengänge wie Executive MBA – Marketing, MAS Customer Excellence, CAS Brand Leadership).

Diese Rolle übernehme ich mit einem 50% Pensum von Prof. Dr. Michael Grund. Meine beiden Aufgaben werden sich gegenseitig bereichern. Da bin ich sicher. Deshalb arbeite ich weiterhin als:

Consultant bei Corporate Dialog (50%)


50% bleibe ich also selbständig. Content Marketing und Online Kommunikations-Strategien werden mir weiterhin viel Spass machen. Wie auch unsere Initiative digiclassroom. Wir helfen Lehrpersonen und DozentInnen bei Kurs-Konzepten und ihrer online Didaktik. Wir haben auch hier viel vor.

Ich bin dankbar für euch, meine Kollegen, Kunden, Studierende, Empfehlende, Freunde, Netzwerke. Einfach die Menschen, die mich fordern und fördern und manchmal auch einfach Vertrauen in mich haben. 🙏

One Heart, two jobs ist perfekt für mich.

50/50 Su für Center for Marketing und als Consultant

Digital Learning – spontan von offline zu online Kursen

Hier geht es nicht um Konzept und Planung sondern Improvisation. Offline Kurs nicht möglich. Also online machen. Am 11.3.2020 haben meine Lieben mich nachdrücklich gebeten, nicht zu unterrichten. Aus Gründen. (Der Bundesrat Entscheid, Schulen zu schliessen, war noch nicht gefällt.) Ich hatte aber einen Kurs bei Digicomp und an der FHNW. Ich habe also an meine Studiengangsleitung geschrieben. (Natürlich etwas netter.) „Ich unterrichte online. Ich werde nicht kommen.“

Nachtrag 17.03.21: Inzwischen haben wir eine gratis Sprechstunde eingerichtet. Wir bieten Kurse für Dozierende, um besser online zu unterrichten. Nein, keine zoom Tipps, sondern online Didaktik 😉

Spontan und über Nacht mit ein paar Änderungen, habe ich den Kurs online gemacht. Vielleicht könnt ihr meine Learnings gebrauchen. Wir werden wohl jetzt alle online unterrichten.

Kurse spontan online halten. In die Kamera schauen.

Tools für Schulen/Dozenten

  • Bis 4 Personen und für Workshops Whereby.com Vorteil, du musst nur 1 Raum anlegen in 30 sec. und diesen als Link teilen. Läuft im Browser. Wichtigste Funktionen sind da. Chat, Video, Screenshare. Gratis Account reicht. Bezahl-Account für 100 CHF kann noch recording.
  • Grosse Klassen zoom.us (FHNW hat pro Version für 40.– /p.M.) Vorteil: Mehr user, Bezahl Account kann mehrere Klassen-Räume einrichten, behält die Hohheit, alle inkl. Dozenten müssen nur beitreten. Studiengangsleiter können so jederzeit auch mal reinschleichen.
  • Achtung zoom gratis Account kann nur 40 Minuten, dann stellt es ab.
  • Ein Gerät reicht. Ein zweites Gerät ist von Vorteil für Workshops und Whiteboard (in der zoom App bietet sich ein iPad mit Zeichenfunktion an, hab ich nicht getestet, weil keine Zeit)
  • Handout Zusammenarbeit über google Slides, die Learnings von allen hier gleich notieren, statt am Whiteboard
  • Klassenchat via Whatsapp für schnelles Aufsetzen

Workshops 4 x 3 Leute

  • habe ich in separaten Geräten und Tools (whereby weil browserbasiert und so 2. Gerättauglich.
  • Klassenzimmer in Zoom. Workshop auf Whereby.
  • Jedes Team hat ein eigenes leeres google Slide mit Workshop Maske zum Ausfüllen
  • Verbindung in zoom (Klassenzimmer) stehen lassen, dort nur die Cam und Micro ausschalten
  • 2 Klassen-Chats: 1 in Zoom für Unterricht, wenn alle am Screen sind. 2. in Whatsapp für Abstimmung und Links für die Workshop-Räume. Damit die Links schon mobile nutzbar sind.

Tools für Studierende

  • zwei Geräte mit Mic und Cam (das zweite ist für Workshops)
  • Papier. Kein Witz. Neben den vielen offenen Tabs und Handout.

Zoom Start – 2 Tipps:

  1. Nutze den Link (Browser) und nicht die App (so hast du die App an einem anderen Gerät noch frei
  2. Der Start Screen sieht so aus, dann musst du nur unten links Cam und Mikro aktivieren.

Wenn alle da sind, sieht zoom so aus.

Zoom Klassenzimmer

Whereby Start Tipps

Am ersten Tag hab ich eine kleine Gruppe (3) in Whereby gemacht, weil ich das schlicht schon benutzt hab im Alltag.

  • Cam haben wir meistens ausgeschaltet, das spart Bandbreite. Vor und nach den Pausen immer anschalten wegen der Stimmung.
  • Die Mac Book Airs fangen ohne Cam nicht an zu kühlen (Stressfaktor).

Design:

  • Schriftgrösse bei Slides (28pt) weil Slides nicht am Beamer, sondern auf kleinem Bildschirm.
  • Handschriftliche Notizen via iPad oder physischer Flipchart im Hintergrund.
  • Zwischenslides reduziert, klar, um aufzuzeigen wo man gerade steht.
  • Seitenzahlen sind wichtiger denn je.
  • Ich habe mich entschiden mit meinem eigenen Layout zu arbeiten statt dem Hochschul Layout, weil meins „ruhiger“ ist, ohne Logos und Zeug.

Soziale Interaktion: Achtung, niemand schaut einen wirklich an!

  • Lächeln. Das braucht es mehr als offline. Auch mal in die Kamera lächeln, nicht zum Bildschirm. Das ist kein Witz. (Schau mal mein Bild an 😂)
  • Wesentlich mehr kleine Pausen einräumen, als offline. Jede Stunde, 10 Minuten.
  • Chat im Auge behalten in grossen Gruppen.
  • Vor und nach den Pausen die Cam anschalten, alle wieder abholen und integrieren.

Im Shot hier ist Screenshare in Whereby zu sehen.

Moderation:

  • Seitenzahlen ansagen (Die Ablenkung am Bildschirm ist gross).
  • Mehr Raum für Fragen lassen, denn man sieht die Gesichter nicht.
  • Kürzere Workshops, dafür mehr (Stille aushalten, wenn jeder auch mal vor sich hin arbeitet oder Notizen macht).
  • Einladen zum Diskutieren (Leute sind nicht gewöhnt am Bildschirm zu sprechen).
  • Auf Bewegung achten (wen die Cam an ist, Menschen bewegen sich, wenn sie sprechen möchten)
  • Workshops mit (App) mural (Danke Daniela für den Tipp) Ich habe mural aus Vorbereitungsgründen ersetzt mit Vorlage in google.slides. (Es war eine Nachtschicht)

Mural: Vorlagen für dezentrale Workshops

Was mir fehlt

  • Blackscreen im Präsentationsmodus
  • Zeit. Es dauert alles ein bisschen länger und man muss manche Side-Bemerkung oder Ergänzung weglassen. Dafür der Klasse noch mehr Raum geben für Fragen oder Beispiele
  • Gesichter und Körpersprache

Lernerfolge sichern:

  • Teilnehmenden wiederholen nach jeder Lektion, ob das Gesagte verstanden wird.
  • Notizen von Lern-Punkten direkt im Handout live (statt Flipchart).
  • Notizen im Handout durch Teilnehmende zulassen (find ich cool).
  • Zeit für Notizen lassen. Du siehst nicht, wenn jemand nachdenkt.

Dankeschön

Nachtrag 13.03. Die FHNW hat ebenso über Nacht alles aufgesetzt für die CAS Dig. Marketing Specialists. Obwohl es noch keine offizielle Order dafür gab. Ein riesen Danke an Studiengangsleiter Andre Niedermann und Digital Learning Spez. Dr. Torsten Wingenter. Kompliment an eure Professionalität und auch Agilität.

Ein paar Tricks:

  • Handout = google Slides, live update Notizen
  • Wer selbst Notizen machen will, bitte Copy erstellen.
  • Whereby in Chrome kann nur 1 Browser Tab teilen. Also ein Tab-Share zurückziehen und erneut Sharen. (im whereby Tab) Das verschafft auch den Teilnehmenden etwas Luft zum Verschnaufen.
  • Wenn der Ton nicht geht, Link neu eingeben, „Raum neu betreten“ Dann tut’s meistens.
  • Alle schalten Micro aus wenn sie nicht sprechen. Sonst entsteht Rückkopplung oder Störung wenn jemand tippt.
  • Cam an und aus, muss man sich etwas angewöhnen. Ist aber wichtig, immer wieder mal alle zu sehen.

Ach ja, es ist sehr anstrengend…. Sehr. Für alle. Ganz herzlichen Dank, dass ihr alle so toll mitgemacht habt.

neue Authentifizierungsverfahren – Ein Paradigmenwechsel

Sandra Tobler von Futurae, eine der bekanntesten Unternehmerinnen im Umfeld, startet gleich mit handfesten Ansagen. Sie ist eine der #fintechrockers der Schweiz🤘und glaubt mir, sie rockt. Dieser Vortrag war für mich.Datensparsamkeit ist  ihr wichtig.wesentlich gehaltvoller als die PR Aussagen der grossen Brands vorhin auf der Podiumsdiskussion.

Firmen kümmern sich plötzlich um Datenschutz. Es geht darum, die Kundenschnittstellen schützen. Trust = digital trust.

Was sind nicht wichtige Daten?

Alles was für einen Kriminellen Wert generiert = WICHTIG. Beispiel Um die 160 – 200 Euro kann man im Darknet verdienen für ein Banking Passwort. (Eine Identität kostet 100’000 Euro) Passwörter sind bereits öffentlich zugänglich. 2fa (Zwei-Faktor Authentifizierung) verhindert das.

2-Faktor Authentifizierung

SMS ist übrigens nicht mehr sicher (Bild lesen)

Neue Ansätze lösen das Problem nicht gänzlich

Stimmabdruck ist übrigens gar nicht wünschenswert. User wollen nicht mit ihrer Bank sprechen (Wissen wir aus Studien) Es macht nicht Sinn. Weil machine learning immer besser Stimmen kopieren kann. (Bemerkung von Su: Einstein hat das aufgezeigt)

Fingerprint macht nur Sinn, wenn die Daten auf dem Gerät bleiben. Aber viele Firmen legen Datenbanken an mit biometrischen Werten. Es wird angreifbarer.

 

Biometrie ist nicht geeignet für sichere Authentifizierung

Passwort reset ist mögich.

Biometrie ist deifiniv nicht geeignet = Schach matt

Sie setzen bei Futurae auf modulare Authentifizierung

Eine der Lösung funktioniert mit Context-Informationen und für bspw. eine nahtlose Migration. (Menschen mit Sehbehinderung zB.) und physischen Tokens

Es gibt immer mehr falsche Support Mitarbeiter, die anrufen und sagen, Gerät sei infiziert. Banken werden damit konfrontiert. Dafür sind sog. Monitoring Support Attacks wichtig. Fururae grenzen sich ggü grossen Wettbewerber übrigens ab durch:

  • modulare Ansätze
  • nahtlose und flexibele Prozesse
  • Reduktion von Supportanfragen (90% weniger anfragen)
  • Future-proof IT Sicherheit (schnelle Innovationszyklen, Nähe zur Forschung ETH)

 

Moderatorin, Patrizia Laeri fragt: Wie sieht es mit der Ethik in der Startup-Szene aus? Die erste Adresse in grossen Firmen ist immer der Datenschutzbeauftragte für uns. Tipp zum prüfen, ob ich gehackt wurde. haveibeenpwned

Übrigens: über 85% aller IT ETH Spinoffs bestehen übrigens noch nach 5 Jahren.

Sandra, you rock. 🤘#fintechrockers.

Ethic Board reicht nicht für Vertrauen im digitalen Zeitalter

Ein paar Snaps von der Shift. Twitter #shift2020 (Konferenz für dig. Ethik) Podiumsdiskussion mit. Kundenakzeptanz und Vertrauen im digitalen Zeitalter

  • Nicolas Passedelis, Head of Data Governance Swisscom,
  • Elke Baumann, Head of Training and Change Management Ethics, Risk… Novartis
  • Matthias Brändle, Verantwortlicher Datenstrategie Die Mobiliar
  • Lajla Fetc, PM Ethik der Algorithmen Bertelsmann Stiftung
  • Moderation Patrizi Laeri

Ich beginne mit meinem Highlight an Aussagen und meinen Take aways. Die FIrmenvertreter trumpfen alle mit sog. Ethic Boards auf, die intern und teils extern etabliert wurden. Aber es gibt natürlich noch keine Sicherheit. Die Verantwortung ist im Moment noch zu stark auf KundInnen-Seite und Geschäftsprozesse haben noch nicht ethische Fragen integriert. Mein Highligt war

Lajla Fetic –  Es reicht nicht aus ein Ethikboard zu haben!

„Wir sehen uns mit alten Fragen konfrontiert. Was ist Transparent. Diskussionen fangen jetzt in der digitalen Szene an. Das braucht es. Es wird kaum einen Ethik-ok-Stempel geben. Es ist ein ongoing Process.

Sagt, sie gehört eigentlich nicht zur Aussensicht, sondern mitten rein. Was ist gesellschaftlich überhaupt ok. Sollten wir nicht Grenzen setzen bei Angeboten, die vielleicht gar nicht so viel bringen beim Nutzer, aber dateschutzrechtlich fragwürdig sind. Was bedeutet eigentlich Transparenz. Man hört es überall, aber es mangelt an konkreten Messgrössen. Kundenakzeptanz und Vertrauen.. lobenswert, aber die KundInnen müssen uns eigentlich Vertrauen geben. Unternehmen müssen sich aber selbst fragen und nicht deligieren an Kunden. Schulungen sind nur ein Start. Ethic können wir nicht einfach in Code bringen. Am Ende hat jeder eigene Werte. Wir müssen diskutieren.

Lajla über: Die grössten Probleme der Ethik in der Digitalisierung sind:

künstliche Intelligenz, IoT lieber Abstand nehmen, meistens sehen wir eher dumme Systeme.
Gerade im Bereich von Versicherung und Pharma werden personenbezogene Daten gesammelt und es gibt grosse Fragestellungen. Wir sehen in den Medien, dass Versicherungen auch personenbezogene Preise anbieten. Datenmonopole werden nicht zum Wohle der Gesellschaft agiert. Auch in der Gesundheitsbranche sehen wir hier eine Gefahr.

Wichtiger als vorher oder nachher ist, dass in der Entwicklung (Entstehungsprozess) auch Leute involviert und immer wieder gefragt werden. Geschäftsprozesse müssen durchgägngig ethisch sein. Es kann so viel schief laufen bei KI, Praktiken, Anwendungsfälle.

 

Nicolas Passedelis

Die Sprachsteuerung des TV wird nicht überwacht, weil wir kein Bedürfnis haben. Aber es gibt viele Befürchtungen. Wenn die Leute sich unwohl fühlen, muss man das adressieren. Unsre ethischen Prinzipien sagen u.a.

  1. es nimmt erst auf, wenn man den Schalter bedient (von extern nicht steuerbar),

2. Optin für Sprachsteuerung für Training der Software (sind meh als man denken würde…mehr als die Hälfte)

3. (hab ich verpasst)

Ein Ethik Framework kann disruptiv sein. Ob man mag oder nicht, Geld hat eine hohe Relevanz. Der Bund erwartet seine Dividente. Ich stehe vor der Herausforderung, Ethik Framework (Board) einzuführen, gleichzeitig aber auch businessrelevant unterscheiden. Bis vor 2 Jahren hat noch niemand über Ethik gesprochen. Aber es braucht Zeit. Es ist organisiert wie ein Gerichtsverfahren, Teams müssen Projekte präsentieren, das „Board“ entscheidet, ob die 6 Werte eingehalten wurden und ob das Projekt umgesetzt wird. Das Board ist übrigens divers. (Bemerkung von Patrizia Laeri, selbstverständlich)

 

Elke Baumann

Vertrauensvoll mit Patientendaten.Patient weiss welche Daten, wie und warum. Verständliche Information. Wir versuchen vom typischen code of conduct zu einem Code of ethics zu kommen.
Aktuell entstehen Grauzonen, wo man viel mehr investieren muss, damit Mitarbeiter richtig reagieren.

Wir haben viele Ethic Boards. In jedem Land. Wir fragen für die Codes alle Assosiates mit iterativem Prozess, nicht das Board entscheidet allein. Damit die Leute das hinterher auch leben. Wir wollen kein verstaubendes Papier. Uns geht es um Verhaltensänderung nicht um rechtliche Absicherung. Zum Beispiel, jemand geht auf ein Patientenforum und gibt sich zu erkennen.

Gibt auch ein externes unabhängiges Ethic Board (40 Bio-Ethiker).

 

Matthias Brändle

Ethische Markenwerte umsetzen (… Mehrwerte) Aber wir müssen wissen, nicht nur was gesetzlich erlaubt ist, sondern auch was passt in unsere Werte. Wir wollen Optimum für die Gesamtheit und Gesellschaft finden. Solidarität leben. Positionspapier. Daten und AI Ethic. Es ist interessant, mehr aus den Daten zu lesen, genau deshalb ist es wichtig. Der Kunde muss wissen, was die Firma über ihn weiss. Wir müssen Transparenz schaffen, Kunde enablen und informieren. Konkret sind wir sehr offen, wir kommunizieren wie unser Produkt (Crash Recorder) aussieht, welche Daten gesammelt werden.

Es geht um „faire Diskriminierung“ sagt Patrizia Laeri und er bestätigt den Begriff Diskriminanz-Analyse.

 

TikTok im Ernst mit Tagesschau und Rahel von der Polizei

TikTok ja, obwohl Content Marketers hier noch verhalten sind. Über meine biometrischen Daten nachzudenken, ist sicher naiv. Mit jedem öffentlichen Video sind Stimme und Gesichtserkennung zugänglich und damit auch Identitäten manipulierbar. Dazu braucht es nicht TikTok Inhalte. Aber diese gehören nach China und ich würde das mit 13jährigen dringend abwägen.

Das dicke Plus von TikTok

  • Superjunge Zielgruppe ist tatsächlich da
  • es ist einfach (anders als Snapchat)
  • genau 1 Format: Video 15 Sekunden
  • Untertitel und Sound (in der App)
  • Der Algorithmus ist noch gnädig,

abgesehen von unerwünschten Botschaften. Es spiegelt unsere Zeit und Inhalte, die uns ablenken, (Pardon) mit denen wir uns beschäftigen. Aber auch neue Formen, etwas zu lernen. Die Freude an geteilter Freude und einfach mögliche Viralität. Achtung hier sind Vorurteile vorprogrammiert. (Mehr) Werbemöglichkeiten werden Anfang 2020 erwartet.  Über FB Audience Network ist es schon möglich (nicht getestet). Den Handle einer Marke sollten wir mindestens oder spätestens jetzt reservieren.

Ernste Themen, Politik und Moderation
und etwas zum Nachdenken

Längst ist es mehr als Tanz, Challenges und Playback auf TikTok. Es gibt ernste Themen. Die Tagesschau ist auf TikTok gestartet. Netzpolitik ging letztens TikToks Moderationsregeln nach. Die manuelle Moderation kann bspw. beeinflussen, ob ein Inhalt via Suche auffindbar ist. Just ein paar Tage später wurden die Regeln von einer jungen Frau umgangen, um auf ein politisches Thema in China aufmerksam zu machen. Und der Hashtag #forclimate hat über 459 Mio Aufrufe.

Tagesschau Sprecherin in TikTok

Die Beiträge der Tagesschau reichen von Orginalbeitrag aus den 70ern bis cool (in meinen Augen etwas cheesy, aber das soll nicht zählen).

Aber Achtung, hier finden sich auch kritische Beiträge wie „So radikal unterdrückt Chinas Regierung ..“ Kürzlich berichtete SRF darüber und auch über den Datenschutz bei TikTok, der nicht einfach nur perfekt ist, um es höflich auszudrücken.

Unbedingt lesens- und nachdenkenswert finde ich den Beitrag über die Kriterien zum Aussortieren von übergewichtigen Menschen und mit Behinderungen.

Nicht repräsentative Umfrage

Für ein Hobby-Projekt, haben wir junge Leute via Whatsapp gefragt, wie das mit TikTok so ist. Danke Philipp vom Impuls Triathlon Bülach. Übrigens in der gleichen Zielgruppe nutzen 70% keine Hashtags auf Instagram!

TikTok in Freundeskreisen in der Schweiz.

Warum und was

Eine tolle Erklärung, warum es die GenZ liebt, bringt Yaël Meier.

Auf dem Blog von Hutter Consult sind die 10 viralen Videos 2019.  Schaut mal rein. Im Beitrag lernst du viel über die Plattformen-Sprache und auch die typischen Challenges.

Bei den schnell wachsenden Nutzerzahlen und Content-Masse denke ich: Wir alle werden uns noch mehr mit wirklich guter Content Qualität auseinandersetzen. Und da sind wir bei einem Schweizer Beispiel mit sinnvollem Content.

Rahel von der Stadtpolizei Winterthur auf TikTok

Schon wieder ein Polizei-Case. Sorry (und leider nicht mein Kunde). Manche Firma ist wesentlich träger und verschanzt sich hinter Ausreden. Die Zahlen von den Winterthurern sind beeindruckend. Zielgruppe klar. Michael Wirz (ihr kennt ihn aus Twitter und von der Kantonspolizei Zürich vorher) hat mir ein bisschen was dazu erzählt.

Im Bild: Michael Wirz, Rahel Egli, Sarah Paul, Adrian Feubli (vlnr)

Seit 1.8. hat der TikTok Account von Rahel (@Winstaporahel) 40 Posts. Darunter ein viraler mit 3.7 Mio Aufrufen (die Schafbefreiung (nicht Straf- :).  Rahel, die Polizistin und Kommunikationsfrau, berichtet über ihren Job-Alltag und gibt Tipps für junge Leute – zum Beispiel zu Gewaltvideos auf dem Handy. Seit ein paar Wochen beobachte ich und bin (fast) sprachlos über das Wachstum, besonders im Vergleich zu Instagram (158 Posts).

 

Was sind eure Ziele mit Social Media?

Moderne Polizeiarbeit soll dort stattfinden, wo die Bevölkerung ist. Das ist heute auch online. Wir wollen so eigentlich keine neuen Ziele erreichen, sondern sprechen Online-Zielgruppen an. Ziele wie Information, Prävention, Bürgernähe, Vertrauensfestigung gelten überall.

Warum habt ihr euch für TikTok entschieden und was genau ist der Unterschied zu Instagram für euch?

  • Es handelt sich immer um Videos. TikTok ist auf unseren Pausenplätzen sehr verbreitet.
  • Zielgruppengerecht, das heisst die jüngere Zielgruppe soll uns verstehen.
  • Zielgruppe (oder auch andere Ziele)? Nein, gleich Ziele, aber jüngere Gruppe als Instagram.

Gibt es noch mehr Kollegen, die ihr einbindet, ggf. auf anderen Plattformen?

Nein, im Moment nicht, das Ziel ist aber schon, die Aufgabe auf mehre Schultern zu verteilen.

Wie rollt Ihr TikTok aus, also, wie entdecke ich euch als User? (Bei mir war es Zufall, wohl auch wegen den vielen Likes.

War wohl ähnlich bei uns, haben einfach Content generiert und den eingestellt.

Wie reagieren intern die Kollegen auf Rahel?

Am Anfang teilw. skeptisch, heute mehrheitlich positiv.

Rahel sehr persönlich

Muss Rahel ihre persönlichen Accounts besonders schützen, oder gibt es keine Schnittstellen?

Nein, es gibt bisher keine grossen Schnittstellen.

Gebt Ihr Geld aus, für Content Reichweite in TikTok?

Nein.

Produziert ihr Content, so dass ihr ihn mehrfach verwenden könnt?

Wenn möglich ja, z.B. Videos.

Welchen Stellenwert spielt Interaktion bei euch? Beantwortet ihr alles?

Sehr hoch, was irgendwie konstruktiv ist, beantworten wir.

Was macht ihr, wenn jemand über TikTok etwas anzeigen möchte?

Wir verweisen ihn an die Online-Anzeigemöglichkeiten oder vereinbaren einen Termin bei den Spezialisten.

Werdet ihr intern damit konfrontiert, dass Polizeiarbeit nicht immer nur lustig ist und deshalb SoMe Inhalte diskutiert werden?

Diese Frage verstehe ich nicht.

Bemerkung von Su: Damit werde ich bspw. im Finanzumfeld konfrontiert.
Manche Menschen wollen nur ernste Inhalte anbieten, weil sie glauben, ihre Branche fordert das. Ihr wagt euch auch an ernste Themen. Klasse.

Winstaprahel erklärt, dass auch Imitationswaffen verboten sind.

Wie bekommen KollegInnen mit,
was auf der Plattform so läuft?

Wir machen intern PR für unsere Auftritte, inzwischen bekommen wir häufig Inhalte und Ideen.

Gibt es Redaktionssitzungen und Tools, die euch helfen?

Wir diskutieren die Inhalte immer wieder. Wir verfolgen einen Newsroom-Gedanken. Eigentliche Redaktionssitzungen oder Content-Pläne gibt es aber nicht. Catch the low hanging fruits!

Was ist anders an TikTok als in Instagram aus eurer Erfahrung?

Die Dioaloggruppe ist jünger. Die Inhalte sind anders.

Habt Ihr sonst noch etwas Spannendes zu erzählen? Eine Episode aus der TikTok-Welt?

Die Geschichte mit dem Schaf.

Übrigens, die Grundsätze auf der Website sind auch sehenswert. Danke Michael für deine Antworten quasi über Nacht und eure inspirierende Arbeit. Ich wünsche euch viel Erfolg weiterhin und bleibe Fan.
Influencer kommen oft von innen. Das war in meinem Job nie so real wie dieses Jahr.

Liste von Mike Schwede, welche Marken auf TikTok erfolgreich vertreten sind.

Kantonspolizei mit viralem Hit – Balance zwischen Ernst und Unterhaltung

Zeugenaufruf, Unfallbilder und sympathische Inhalte sind nicht gerade Standard-Programm für die meisten Content-Verantwortlichen. Und „bei uns ist alles anders und schwierig“ hört man von der Kantonspolizei Zürich auch nicht „als Ausrede“, in Social Media nur Giesskannen-Inhalte zu posten. Bravo!

Drum hab ich mit Adj. Werner Schaub über Content Marketing bei der Kantonspolizei Zürich gesprochen. Unser aller Lieblings-Case aktuell, die #Tetrischallenge, hat mir keine Ruhe gelassen.

Herr Schaub, ich gratuliere Ihnen und Team zur grossartigen Idee mit der Tetris Challenge.

Aber ich zeige in Kursen auch sonst Ihre Inhalte und die Entwicklung der Accounts. Weil Sie zwischen ernsten Inhalten und Unterhaltung geschickt wechseln und so der Community Mehrwert bieten. Das sieht man an Kommentaren unter den teils traurigen Beiträgen. Mehr Nähe ist kaum möglich, denke ich.

Wieviel Ressourcen haben Sie für Social Media?

Wir haben kein spezielles Social Media Team, sondern jeder Mediensprecher wirkt bei Social Media mit.

Ihre Tetris Challenge ist viral geworden.
Wie fühlt sich das an?

Eine Challenge wurde es erst, als die Feuerwehr Thusis nach unserem Beitrag in Aussicht stellte, so etwas auch zeigen zu können. Die Feuerwehr posierte dann sehr schnell in der gleichen Art, und wir fanden viele weitere Nachahmer. Das macht Freude. Wir hätten nie gedacht, dass die Tetris Challenge um die Welt gehen würde. Natürlich sind wir auch ein wenig stolz.

ursprungsbeitrag der Tetrischallenge der Kantonspolizei Zürich in Facebook

Wie kommen Sie auf Ihre Ideen?

Wir besprechen jede Woche unseren Social Media Inhalt im Team. Einiges ist geplant, anderes sehr spontan. Viele Ideen erhalten wir auch von unseren Mitarbeitenden an der Front.

Wie schaffen Sie beim Redaktionsplan die Balance zwischen ernsten Informationen und Unterhaltung?

Grundsätzlich kommunizieren wir ernsten Inhalt – von unseren Medienmitteilungen angefangen, über generelle Informationen für die Bevölkerung, Zeugenaufrufen bis zu Präventionskampagnen. Ab und zu erlauben wir uns aber dennoch, den einen oder andern Beitrag mit einem Augenzwinkern. Meist ermöglichen wir dabei auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen der Kantonspolizei Zürich. Solche Aktionen bringen uns der Bevölkerung näher.

Wie ist etwa der Anteil von beidem?

Die ernsthaften Themen machen sicher 95% aus.

Was sind Ihre Ziele pro Plattform?

Generell geht es darum, die Öffentlichkeit zu informieren bzw. dieser niederschwellige Kontaktmöglichkeiten zu bieten. Dabei funktioniert jeder Kanal etwas anders.

Unterscheiden Sie bewusst Ziele, Inhalte und Plattform?

Ja, je nachdem, was unser prioritäres Kommunikationsziel ist. So legen wir bei Twitter zum Beispiel den Fokus aufs Informieren, oder WhatsApp dient einzig dem direkten Dialog.

Tweet der Kantonspolizei Zürich

Wie ist das mit dem Duzen bei Ihnen?
Siezen Sie konsequent auf Social Media?

Ja, wir siezen konsequent. Dafür ernteten wir anfangs hin und wieder Unverständnis bei andern Nutzern, heute ist die Praxis aber etabliert.

Sie oder Du? Bildquelle Süddeutsche (Bloch)

Die Plattformen fordern mit ihren Algorithmen z.B. Interaktion. Aber bei einem Zeugenaufruf können Sie nicht herziges Community Management machen. Haben Sie eine Community-Regel für alles?

Unsere Beiträge, wie Zeugenaufrufe, erfolgen nach gewissen Mustern. Es hat sich gezeigt, dass für uns eine zurückhaltende Art am besten funktioniert.

Wie organisieren Sie Ihre Redaktion?

Analog einer Zeitungsredaktion haben wir jeden Morgen ein Briefing, bei dem die aktuellen Themen besprochen und Arbeiten verteilt werden. Zudem arbeiten wir im Schicht- und Pikettbetrieb, um die interne und externe Kommunikation stets zu gewährleisten.

Haben Sie einen Redaktionsplan?

Wir haben solche Pläne, jedoch erfolgt bei uns, wie bei vielen andern Diensten der Kantonspolizei Zürich, die Arbeit oft sehr spontan. Je nach Ereignissen im Kanton Zürich verläuft so ein Tag im Mediendienst völlig anders als zuvor geplant. Diese Unvorhersehbarkeit macht einen grossen Teil unseres Jobs aus.

Sie haben doch einiges an Themenwechsel, z.B. die Blackandwhitechallenge, History, Hunde, Einsatz und Menschen. Also was darf ich erwarten, wenn ich Ihnen auf Instagram folge?

Kantonspolizei Zürich Instagram Post Sonnenuntergang

Bei Instagram dürfen Sie vor allem spannende, schöne und lustige Bilder und Infos aus dem Polizeialltag der Kantonspolizei Zürich erwarten. Und Sie dürfen erwarten, dass Sie Antwort erhalten, wenn Sie uns direkt kontaktieren.

Schon nen TikTok-Account?

Nein.

Was haben Sie sonst für Pläne in Zukunft in der Online Kommunikation?

Wir halten die Augen offen und packen Gelegenheiten hoffentlich beim Schopf – wie bei der Tetris Challenge.

Wer hat Zugang zu Ihren Social Media Accounts?

Alle Mitglieder des Mediendienstes.

Wie gehen Sie mit Bildrechten um? Mussten/durften alle KollegInnen irgendwas freigeben?

Die Mitarbeitenden, die in einem Beitrag vorkommen, geben uns dafür jeweils grünes Licht.

Und haben Sie Weisungen im Umgang mit Fotos aus dem Job in persönlichen Social Media?

Ja, es gibt Social Media Guidelines. Generell sollen unsere Mitarbeitenden auch auf ihren privaten Accounts nichts posten, das sich nicht mit dem Ansehen der Kantonspolizei Zürich oder generell mit ihrem Beruf als Polizist vereinbaren lässt.

Möchten Sie noch was Schönes aus dem Alltag erzählen 😉?

Der Einsatz auf Social Media ist vor allem dann lohnenswert, wenn wir einer Person mit ihrem Anliegen direkt helfen können. Immer wieder erhalten wir dann ein Dankeschön für eine beantwortete Frage. Wenn eine solche Frage zu komplex ist, um sie in wenigen Zeichen zu beantworten, bitten wir hin und wieder um einen Anruf; daraus ergeben sich manchmal sehr interessante Gespräche.

Herzlichen Dank für den Einblick, lieber Herr Schaub.

Update: PostFinance sammelt Stimmprofile. Wir sammeln 3004 Unterschriften dagegen

Update:

Die Petition läuft weiter: PostFinance Keine Stimmprofile ohne Einwilligung!

10/2019: PostFinance liess verlauten, dass ab 3000 Unterschriften intern nochmals diskutiert wird!

Hier sind wir also: 3004 Stimmen am 05. März 2020

Bitte unterschreibe die Petition für faires Vorgehen bei biometrischen Daten.

Bei PostFinance werden Stimmprofile der Kunden angelegt ohne konkrete Zustimmung. Und zwar, wenn man den Support anruft. Dies geschieht bei PostFinance (und geschah auch bei Swisscom bis Mitte April) mit dem intransparentem Opt-Out Verfahren.

Wie alles begann
Petition an Swisscom, die schnell reagierte

An der Shift wurde darüber gesprochen und wir haben daraufhin viel Kommunikations- und Aufklärungsarbeit geleistet. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass biometrische Daten hochsensibel sind (mit 200’000 Merkmalen). Aktueller und künftiger Gesundheitszustand, soziale Interaktion und auch Lohn sind bspw. auszulesen. Ein Leben lang.

Swisscom hat (bis 30. April19) auf die vielen Tweets und Kommentare in Facebook und LinkedIn nicht oder mit Standartandworten reagiert. Deshalb starteten wir, Chris Bühler, Andreas Freimüller und ich (Su Franke) gestern (1. Mai 2019)  diese Petition. Keine 24 h nach dem Start haben wir über einzelne UnterstützerInnen erfahren, dass die Praxis eingestellt wurde. Was wir alle nicht (zumindest nicht offiziell) wussten. Das Thema hat also offenbar auch intern für einigen Wirbel gesorgt und es gibt Menschen, die sich für eine gute Lösung einsetzten. Danke Swisscom.

Wir freuen uns. Dankeschön.

Das ist nicht selbstverständlich für so ein grosses Unternehmen. Grosser Respekt für die EntscheiderInnen und UmsetzerInnen. Alle Achtung! Das nenn ich ein Change Management.

Mit der Antwortfunktion antwortet @swisscom_de heute auf Twitter erstmals und leider nur einzeln an Petitions-UnterstützerInnen. Nicht öffentlich sichtbar (je nach App). Diese tolle Entscheidung wurde nicht  proaktiv und vor allem öffentlich für alle Kunden kommuniziert. Auf der Website stehen noch immer Hinweise zum bisherigen Opt-out Verfahren. Wir bleiben dran!

Ich persönlich habe noch ein paar Gedanken zum Vorgehen und der Kommunikation bei Swisscom

Am 20.04. schrieb der Twitter Account von Swisscom_de, dass das Stimmprofil Vorteile bringe. Und nur 10 Tage später lese ich aus selber Quelle, dass die Stimmprofile bereits Mitte April gelöscht worden seien. 🤔

Die Petition läuft weiter (siehe oben im Update: PostFinance keine Stimmprofile ohne Einwilligung!

Swisscom: Keine Stimmprofile ohne Einwilligung!

Hier sind die erfreulichen Antworten an einzelne.

Rückblick: Twitter zeigt Wirkung

Das Referat der Swisscom am 28. Februar 2019 an der Shift brachte das Thema besonders in Twitter aufs Programm. Viele Nutzer empörten sich, weil intransparent vorgegangen wurde. Auch, weil die automatische Ansage beim Anruf begann mit „Dieser Anruf kann zu Schulungszwecken UND ….“ Der wohlbekannte Satz führte Anrufer in die Irre und viele waren sich nicht bewusst, dass sie hochsensible biometrische Daten freigeben, wenn sie nicht widersprechen.

Heute ist das Vergangenheit. Bravo.

Twitter ist ein 1 A-Plattform für solche Anliegen, wie sich zeigen sollte. Swisscom antwortete bis gestern nur mit Standard-Sätzen, ohne konkrete Stellung zu beziehen. Ich persönlich fühle mich ein bisschen vereiert statt ernstgenommen als Kunde. Übrigens mein Stimmprofil hat Swisscom nicht erfasst, weil ich einen Firmenvertrag habe. Dennoch lag und liegt mir das Thema am Herzen, weil Menschen sich der Brisanz noch nicht bewusst sind und auch nicht, dass ein Stimmprofil 200’000 Merkmale hat, mit dem ein Mensch lebenslang identifizierbar ist.

Die rechtlichen Aspekte wurden eingehalten. Uns geht es um Aufklärung und auch um Sensibilisierung, was alles möglich ist mit solchen Daten. Auch ein vertrauenswürdiges Vorgehen (opt-in) lag uns bei der Petition am Herzen. Hier ist ein interessanter Beitrag von Rechtsanwalt Martin Steiger dazu.

Medienberichte über die Stimmprofil-Sammlung bei Swisscom

Learnings für (Krisen-)kommunikation

Nun schlagen zwei Herzen in mir. Aus Kommunikationssicht könnte dieses Vorgehen von Swisscom eine schlaue Taktik sein. Still und leise einen Missstand abschaffen, der zu Kritik bei Kunden und in den Medien führte. Nicht darüber sprechen und hoffen, dass auch die Leute sich nicht mehr äussern, die sich für Transparenz einsetzten.

Aber aus Kundensicht ist es aber keine sehr gute Wahl. Denn diese und Interessierte in Twitter, Facebook und LinkedIn wurden nicht informiert über diese wichtige Entscheidung. Aber es geht um ihre persönlichen Daten.

Die unbewusst vermittelte Botschaft ist. „Was unsere Kunden über unsere Praktiken denken, ist uns egal. Ihre Daten auch.“ Auch den internen beteiligten Leuten gegenüber ist es wenig wertschätzend. Da haben sich manche sicher sehr engagiert und sensationell schnell gehandelt im Sinne der Kunden und letztendlich der Firma.

Im Jahr 2019 sind Transparenz und Aufrichtigkeit zwei der wichtigsten Werte in der Markenkommunikation. Vertrauen entsteht nur durch diese Eigenschaften und diese Chance wird hier verspielt. Schade, denn die Aktion ist toll. Keine Stimmprofile mehr von Swisscom Kunden. DANKE.