Schon vor Monaten durfte ich in einem Workshop mit Armin Ledergerber, Beata Beerli und Michaela Simeon das neue Konzept sehen und war neugierig, wie es gelingt, ein Swiss New Marketing Forum umzusetzen. Gestern ging es in Winterthur dann auch um das Kommunizieren und nicht um Social Media wie letztes Jahr. Die meisten Vorträge waren frei von „ihr müsst Social Media ernstnehmen“. Danke, das war wohltuend.
Weil Judith Steiner alles professionell filmte, die Handouts fast alle in Echtzeit verfügbar waren, hab ich das Live-Blogging sein lassen und lieber Zitate und Gedanken eingefangen. In meinem Notizbuch sind Bilder und das fehlende Handout von Sandro Graf (nicht weitersagen) ( Nachtrag: „Wie Kunden entscheiden“ ist jetzt auf Slideshare)
„Das hab ich schon vor 20 Jahren gemacht, einen Artikel aus der Zeitung ausschneiden und per Post jemanden schicken.“ flüsterte mir Roger Hausmann während eines Workshops zu. Genau das ist es doch. Wir sollten die Kommunikation wieder vom Mensch her denken. Vermutlich wühlt deshalb Social Media in Business Kreisen so auf, weil es nicht um die rationale Hirnhälfte geht. Sandro Graf gab mir in der Pause einen Buchtipp dazu. Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahnemann
Leider musste Samantha Yarwood von Starbucks Coffee, kurzfristig absagen (das war mein heimliches Favorit Referat) aber vor Ort gabs wenigstens special Kaffee (ohne Laktose;) Mein Highlight wurde dann der Vortrag von Lionel Tiger, für den wir wie Affen sind und der ohne Powerpoint mit handgeschriebenen Spickzettel bewegend sprach. Sein Buch Reprimatisierung gibts hier als pdf
Eine Aussage aus einem Workshop „Wir geben bestimmte Botschaften entsprechend auf bestimmten Channels raus“ find ich zwar schon besser als „Automatisierungsvorgehen„. Aber es geht doch um Leute, die sich für einen Inhalt interessieren (oder auch nicht) und um deren Moment im Leben, nutzt
der Empfänger Dialogpartner gerade mobile Facebook oder bummlet ein bisschen am Bildschirm, statt fernzusehen. Oder beides gleichzeitig. Ist es das Handy, macht vielleicht Twitter mehr Sinn für einen begleitenden Dialog. Ich befürchte, vor vernetzter Kommunikation sind wir noch weit entfernt. Vielleicht kommt es auch nie soweit, und es werden sich Filter durchsetzen und wir nur noch suchen, statt uns berieseln lassen? Wer weiss das schon.
Die Thesen von Michael Rottmann, mag ich sehr, wen wunderts. Wir haben gestern festgestellt, dass wir gemeinsam 2008 das Abenteuer Social Media starteten (ich dachte es war 2009)
Bemerkenswert fand ich auch die Forschungsergebnisse im Handout von Prof. Matthias Sutter, der feststellte, dass Bestrafung motivierender ist als Belohnung. Na wenigstens tragen Leute auch mehr in einer Community bei, wenn sie steigernd belohnt werden. Bin gespannt, wie das die Community Manger in der Praxis umsetzen.
Mein Fazit
Lionel Tiger sagte „Facebook is about Faces. The Face ist the most important communicator in the body.“
Die Gesichter von Unternehmen zeigen, nein ich meine nicht dem Unternehmen ein Gesicht geben. Dort sehe ich viele marketingorientierten Teilnehmer auf Facebook noch lange nicht. Im Gespräch beim Apéro sagte eine Kommunikationsverantwortliche zu mir „Wir von der externen Kommunikation können uns doch nicht auch noch um die interne kümmern“..
Und hier wär ich noch meine Antwort, auf die Frage: „Wohin gehört Social Media im Unternehmen?“ in die Köpfe und Herzen der Menschen. Dann kommunizieren auch Gesichter miteinander mit Namen und Bild in verschiedenen Plattformen, intern wie extern so wie es sich gehört – wie Primaten eben.
Nachtrag, nach Impuls von Christoph Hess (hier im Kommentar)
Sam Steiner schrieb am :
Hinweis: …beim joody.tv-Link fehlt wohl ein http:// 🙂 damit es funktionieren würde. Bzw eher ein http://judithsteiner.tv (weil JoodyTV ihre monatliche iPhone-Talk-Sendung ist).
Su Franke schrieb am :
danke Sam, habs korrigiert
Su Franke schrieb am :
hallo Christoph, das ist auch (am Rande) mal gefallen gestern. Hab drum die Budgets oben im Post ergänzt. Ein bestimmter Finanzdienstleister hat angeblich 330’000 CHF. Ich erlebe in der Praxis aber auch manchmal die Version „wir wollen nur das Nötigste und alles mit bestehenden Ressourcen“.
Christoph Hess schrieb am :
Affen und Social Media, da kommt mir spontan „If you pay peanuts, you get monkeys!“ in den Sinn. Will heissen: Wer sich nicht zum Affen machen will, der sollte für Social Media auch Geld in die Hand nehmen.
Roger Hausmann schrieb am :
Eigentlich ist es ganz einfach: Menschen kommunizieren mit Menschen. Nicht mit Firmen. Und nicht mit Marken. Auch wenn das viele Firmen und Marken hoffen.
Gregory Zäch schrieb am :
Du meinst, ich kann mir einen Social Media Kurs sparen?
Roger Hausmann schrieb am :
Eigentlich ist es ganz einfach: Menschen kommunizieren mit Menschen. Nicht mit Firmen. Und nicht mit Marken. Auch wenn das viele Firmen und Marken hoffen.
Gregory Zäch schrieb am :
Du meinst, ich kann mir einen Social Media Kurs sparen?