Eine Texterin erzählte mir eine schöne Geschichte über den ‚persischen Fehler‘. Die persischen Knüpfer bauten in ihre Teppiche immer bewusst einen Fehler ein. Warum? Nur Allah könne vollkommen sein. Nun könnte ich behaupten, ich halte es mit den Rechtschreibfehlern genauso. Aber sie sind nicht bewusst eingebaut, ehrlich.
Besagte Profi-Schreiberin stellte mir auch die Frage. Warum? Ähm, weil ich schnell blogge. Ich liebe das Kribbeln einer Idee und es genau dann zu teilen. In Marketingworten könnte ich sagen: Der Blog dreht sich nicht um perfekte Texte, sondern um Impulse und Gelerntes. Was mir dabei wichtig ist? Wer es liest, versteht es und muss kein Marketingbla und Wiederholungen ertragen. Ich nenne das blogtauglich.
Ein Blog-Beitrag zeigt ein Stück von mir, wie ich denke und was mich inspiriert. Und auch, dass ich keine Bindestriche mag 😉 Obwohl diese für die Suche wertvoll sind, wie ich von Mona gelernt habe. Für mich gibt es Textsorten, die „unterwegs entstehen“ und solche die fehlerfrei sein sollten.
Wer ist schon perfekt?
Aber mal ehrlich, wieviele Schriftstücke sind wirklich fehlerfrei und perfekt? Wir Menschen sind es glaub‘ nicht. Seit Social Media bin ich grosszügiger geworden mit Rechtschreibfehlern. Einen Beitrag mit kleinen Fehlern lese ich sogar gern. Sie zeigen, es schreibt ein Mensch wie du und ich. Die Texte sind nicht durch eine Kontroll-Maschinerie gelaufen wie in einem Medienhaus. Gefühlt sind für mich zwei Fehler pro Blog-Beitrag ok. In einer Zeitung stört mich schon ein Fehler auf einer Seite.
Twitter, Bloggen und Glückwunschkarten
Manchem Tweet sieht man an, ob er am Smartphone, unterm Laufen oder mit einer Tastatur getippt wurde. Vielleicht verändern die schnellen Möglichkeiten tatsächlich unsere Schreibweise, wie es Elisabeth in den Raum stellt. Eine Studie konnte ich nicht finden. Aber hier ist ein Beitrag von Blogwerk über typische Fehler.
Beim Bloggen bleib‘ ich erstmal dabei: Raus mit dem Inhalt, dann prüfen und so recht wie möglich schreiben. Meistens freu‘ ich mich, wenn ich noch rechtzeitig Fehler korrigieren kann (also wenn ich sie sehe). Und wenn nicht, ist’s auch ok. Ja, bei Medienmitteilungen und Glückwunschkarten versuche ich, perfekt zu sein. Hier sind ein paar praktische Hilfen für Schreiberlinge: Duden; Korrekturen, Word Prüfung, Verständlichkeit, leicht lesbar und das Blablameter. Kein Bla-Bla gehört ja auch zum guten Stil.
Wie andere das sehen mit der Rechtschreibung
Twitter war mal wieder eine gute Quelle für andere/eure Meinungen und auch die Realität fand ich dort. Findest du dich wieder oder bist du anderer Meinung?
Nachtrag: 05.10.2013. Andreas von Gunten war das Thema Respekt einen extra Blogpost wert, gefällt mir sehr, wie er das sieht.
@Zeitblueten schrieb am :
Meinungen zu #Rechtschreibfehlern in Blogs: http://t.co/7BfzI5RQWV Meine Meinung: Störend? Kommt auf die Art der Fehler und die Anzahl an!
Martin @pokipsie Rechsteiner schrieb am :
Ich blogge für mich, um nach meinem Unfall wieder richtig schreiben zu lernen. Viele Fehler begleiten mich dabei, aber ich lerne ständig dazu. Immer mehr Leser helfen mir auch dabei und weisen mich darauf hin, andere werden gar aggressiv. Aber eben ich mache es für mich genauso wie das podcasten um wieder zu lernen richtig und zusammenhängend sprechen zu können.
Somit verzeih ich auch anderen Fehler und weise sie gerne darauf hin sollte ich einen gefunden haben.
Gruss Martin und weiter so
Su Franke schrieb am :
Lieber Martin, Dankeschön für deine offenen Worte, die augenöffnend sind. Auch du mach einfach weiter so.
Su Franke schrieb am :
die Idee find ich super. Ehrlich. Wieso nicht, es gibt Leute, die haben tolle Gedanken, die vielleicht wegen einer Rechtschreibschwäche nicht ankommen. Like
Roman schrieb am :
Ich bin auch immer stolz, wenn ich noch einen Fehler finde, bevor publiziert wird. Aber ich danke heute noch der neuen deutschen Rechtschreibung, die soviele verunsichert hat, dass sie das Richtige vom Falschen nicht unterscheiden können. Und wenn ich vom fummligen iphone kommentiere sind mir die Fehler meist eh egal. ABER in Geschäftskorrespondenz und Marketingunterlagen sollte schon noch ein Lektor drüber. Da solls fehlerfrei sein.
Su Franke schrieb am :
ach das hatte ich noch vergessen. Ich korrigiere manchmal auch Kommentare (nur bei Tippfehlern 😉 sagts nicht weiter.
Michi schrieb am :
Solange der Inhalt passt habe ich nichts gegen einzelne Fehler, die passieren immer mal.
@JonasHirte schrieb am :
2-3 sind ok “@Letternleuchten: Rechtschreibung im Blog: Perfekt? Oder sind „persische Fehler“ erlaubt? via @sufranke
http://t.co/HdZkFhHbby„
Letizia Lorenzetti schrieb am :
Mich störts. Und wenns zu viele hat, dann les ich auch nicht weiter und komm schon gar nicht wieder vorbei. Für mich hat das was mit Respekt dem Leser gegenüber zu tun.
@ElisaGiovanoli schrieb am :
Danke @sufranke – http://t.co/0zUe4xM82O da sind in Zukunft noch viele Fragen zu beantworten. @ErikaKessler1 @manuelnappo #hwzsmm
monah schrieb am :
Ich halte es wie die Teppichknüpfer 😉
Danke Su für diesen Beitrag!
René F. Lisi schrieb am :
besten Dank für die „Verewigung“ in Storify
@EllenCHSG schrieb am :
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten. @sufranke und die Meinung zum Thema „Rechtschreibung im Blog“ http://t.co/upnXHRLS9j …