ecommerce-connect: Differenzierungsstrategien Nische oder Story

Differenzierung oder Storytelling

Das war ein weit spannenderes Podium als das erste mit Lebensmitteln. (verzeiht mir meine Offenheit) Das Team von Tinkla erstellt übrigens Storify pro Session. Super. Schaut mal hier.

Alan Frei, lubera, Friederike von Waldenfels, Swiss-commerce.ch, Markus Kobelt,

 

Malte moderiert und holt spannende Aussagen aus den Gästen raus.

Alan Frei, amorana

Wo erzählt ihr eure Geschichten? Wie Bondage richtig geht? Fragt Malte

Amorana, wir suchen die eKanäle wo viele Leute sind, auf Instagram amorana.ch ich habe eine Wette laufen, heut Abend 7000 Fans zu haben. Das beste Beispiel ist, meine sexuelle Ausbildung war im Gymnasium der Bio-Lehrerin, aber es war eine schlechte Ausbildung. Das sehe ich bei allen Leuten, dass sie sehr wenig darüber wissen.

YT und FB Sinne und Sexualität erklären lovers.ch wenn ich das meinen Freunden erzähle, sagen die wow, wo ist das. Die Leute wollen ausgebildet werden „in dem“. Wir wollen die Barriere runter bringen, Sexualität.

google (?) instagram (Sidebemerkung von mir: ist übrigens einer meiner Lieblingsaccounts in Instagram, endlich mal nicht 0815) FB, Plakate (Stille Nacht, heilige Nacht), 20 minuten.

Uns kommt es nicht drauf an wo, sondern wir wollen einfach Reichweite. Die Beratung bekomm ich woanders zum halben Preis oder funktioniert das gut für euch? Wir wollen nicht den Markt kaputt machen, aber matchen. Unsere Phil. ist, wir brauchen einen guten Preis, aber gleichzeitig Content und die Community aufbauen, damit wir top on mind sind.

Markus Kobelt, Lubera

In der Schweiz keine Konkurrenz. Baumärkte schaffen es im Moment nicht Pflanzen zu versenden, dadurch kann sich der Markt auch nicht richtig entwickeln. Es wird aber langsam interessant

Thema Geschichten:
YouTube Channel, Erklären wie man Rosen schneidet. Anfangs dachte ich, wir machen soviel guten Content und haben SEO dabei vernachlässigt. Inzwischen werde ich auch erkannt in Gartencenters, machen FB Live Dienstag um 18.00 Uhr kannst du zum Gartenprofi werden.

Andere Kanäle? Kanal ist nicht entscheidend, sondern die Geschichte, Wir sind Gärtner und wir züchten und haben das zu erzählen. Reichweite? Mit YouTube und FB und Newsletter bekommen wir die Reichweite.

 

Frederike reitsport.ch

Sehr souveräne Frau und punktgenau in ihren Antworten. Kein Geschwurbel. Bei uns werden die Geschichten selbst erzählt. Blogger schreiben kostenlos für uns, sie wollen unbedingt auf der Plattform sein. Die Leute identifizieren. Unsere Geschichte geht viel weiter, nicht nur online sondern auch offline

Vor 3 Jahren haben wir mit einem Reittournier in Langental gestartet. Im 2. Jahr über 1000 Reiter und 1000 Zuschauer. Das hat unsere Glaubwürdigkeit und Kompetenz bewiesen.

Was funktioniert und was nicht? Learnings

 

Markus: Mit content muss man auch aufpassen, viele Besucher auf der Seite und nichts gekauft, wir haben das geändert in Richtung Shop und nun sind wir an einem Punkt, wo wir wieder die Community aufbauen. Plattformen sind für uns schwierig. Eine Pflanze verpacken/versenden kostet uns 15 CHF (in D 8-9 Euro) Amazon und mein schöner Garten sind unsere Plattformen. Laufend das Problem mit dem zu kleinen Warenkorb.

„Es gibt auch Internetgefängnisse, süss und klebrig, die machen süchtig.“ weiss nicht was er damit meint.

Frederike, Swisscommerce
(mehrere Plattformen) wir nutzen z.B. auch yonc.ch, 40% customerrate, viel Traffic, weil wir sehr spezifisch sind. Gelernt: Nicht Traffic reinholen, wenn man nicht die passenden Produkte hat: Zu viel oder zu wenig Auswahl. Diese Balance zusammen mit Beratung ist herausfordernd. Unsere Community ist emotionsgeladen. Pferd des Jahres zum Beispiel. Da war unglaubliche Ressonanz (Betrug, mein Pferd ist viel hübscher) Man muss genügend prof. Abstand halten

Alan Frei
Sex Kolumne von Caroline Fuchs. Zuspamen funktioniert nicht. Wir haben riesen Probleme mit Facebook. Wir sind immer nahe dran, geblockt zu werden. Zwei Jungs, die Sextoys verkaufen. Wir haben paar mal auf die Mütze gekriegt, aber hey ich steh auf der Bühne „mega geil“.

Reicht das in der Schweiz, oder muss man über Skalierung international nachdenken?

Markus sagt, er weiss es nicht, wir produzieren 2 – 5 Jahre die Produkte, die wir dann verkaufen, erst jetzt ist es einigermassen profitabel. CH ist eine Art Reservat. Personal für Online Marketing in D ist schwierig. Wir wollen auch gute Preise bieten, also können wir nur in D kaufen um online Pflanzen gleich günstig wie in D anzubieten.

Alan: Wir haben Versuche gemacht im Ausland, sind aber zurück gekommen. 50 shades of grey hat eine Welle ausgelöst und uns überrollt. Plötzlich 2 Mio Frauen, und 1 Mio Männer, die Sextoys wollen.

Ein Mann denkt, täglich: 16 mal an Essen und 64 an Sex am Tag

Die Käufer sind etwa 76% 18jährige und etwa der Rest 60+ (oder so) So machen wir unsere Berechnungen (augenzwinkernd) Vom Nischenmarkt in einen Massenmarkt zu gehen. Meine Idee fand vor 2 Jahren meine Mutter nicht so gut. Aber heute werden wir gefragt, wie das genau läuft.

Empfehlungen für andere Nischenanbieter

Sammlung von allen Aussagen:

1 Learning, vertikale Integration lohnt sich, also direkt verkaufen, wenn man was vom Produkt versteht. Raus aus der Abhängigkeit aber dennoch brauchen wir sie. Weil wir online präsent sind, können wir bspw. bei Toom und Obi pflanzen verkaufen.Kompetenz vor allem im Fachmarktbereich
Suche nach wenig Wettbewerb. Es gibt noch viele Nischen wo man schnell gross werden kann und den Kunden besitzt.
Content und Community und später Eigenmarken mehr Platz in der Niesche verschaffen.

Alan. Hab eine Story. Von Tag 1 tue alles für den Kunden, besonders wenn du in der Nische bist (virale Effekte) Geld oder Mut haben (eins von beiden)

Twitter Moments vom Tag, ich hab nicht alle Tweets drin. Hab ich nicht geschafft.

Und jetzt die Awards (verlinke ich später) und die Party dokumentiere ich nicht.

Podium: geschlossene, offene Marktplätze und Plattformen

In diesem Podium ist für mich das wichtigste Learning: Produktdaten ist noch das grösste Ding, fehlende Bilder und Content seiten der Anbieter oder Händler. Und auch neue Standardisierungen z.B. die Plattformen das Leben schwer machen. Kooperationen verdienen oft vielleicht noch nicht das Wort, weil es mühsam ist, und auf beiden Seiten viel Know-how braucht, das teils noch nicht da ist.

 

Und wieder ne super Moderation von Jochen Krisch. Danke.

Siroop,  Constantin Hilt:

unsere Idee war, dass wir die grossen Marken haben, über 600’000 Produkte, 400 Händler inzwischen mit einem einheitlichen Kundenerlebnis. Heute schon das grösste Beautyartikel 17000 Artikel. Mehrwert ist bei uns. Mit einem Service-Versprechen alles zu finden, in unterschiedlichen Momenten (Mode, Grill) Einfache Möglichkeit für Zahlung und Lieferzeit. Daran arbeiten wir. Rollenverständnis ist, Kundenbedürfnis im Zentrum. Offen, zuhören, uns weiterentwickeln und umsetzen. Sind auf dem Weg in Richtung Ökosystem. Schneller Mehrwert generieren, als würde man das alleine machen. Warum siroop? Es gibt in CH noch kein so breites und tiefes Sortiment. Auch Relevanz ist der Weg nach vorne. Wenn Kunde ein Problem hat, kann er sich an uns wenden. Net promotor score (NPS) liegt bei uns bei 50%(sorry, er hat das wirklich mit der Marketingsprache gesagt)
Wettbewerb: Das ist das schöne, als offener Marktplatz. Wir würden gerne Digitec und Galaxus dabei haben. Produktdaten ist die grösste Herausforderung. Wenn Galaxus das mit den Händlern auch nach vorne bringt, ist das gut. Wir sind top of mind auch vorwärts gekommen. Wir verbessern den Shop und auch Sortiment stetig.

Wir wollen, einfache Möglichkeit bieten, wo Händler ausprobieren können. Das braucht aber auch auf Händlerseite Know-how, das nicht immer da ist. Grosses Potenzial Shop-Anbindungen, die noch nicht Standard sind (wie in D) Software kristallisiert sich jetzt heraus, nach 400 Integrationen wissen wir, dass es noch nicht professionalisiert ist in der Schweiz.

Wir bieten gleiche Produkte auch von unterschiedlichen Händlern, transparent unterschiedliche Preise.

Es geht auch stark in Richtung Personalisierung, editorial Content (wissen wir noch nicht wo es funktioniert und wo nicht, beauty gut, Tech ist es nur der Preis)

Galaxus, Stefan Fraude:

Bei uns wissen noch nicht alle, dass wir überhaupt einen Online Shop haben. Wir sind vielleicht nicht ganz so offen wie siroop. Seit Januar wachsen wir. Seid ihr ein offener (wie Amazon) oder ein geschlossener Marktplatz (wie Zalando)? Wir haben sehr hohe Anforderung. Attraktive Preise und gute Verfügbarkeit. Wir bieten Content, gute Produktbeschreibungen und bieten auch eine bestimmte Themen-Welt. Das wollen wir für den Marktplatz weiterziehen. Die Community gibts auch Gamification und Zusatzservices (Schrank aufbauen) Wie nehmt ihr euch als Wettbewerber war vs. siroop? Unser Brand ist schon sehr etabliert auch das Portfolio (Beauty, Uhren und Schmuck) wir haben vom Traffic und Reputation eine gute Ausgangslage.

Wir arbeiten mit denjenigen zusammen, die technologisch schon gut aufgestellt sind. Wir gehen aber auch über Plugins und Feed-Engines (wegen Optimierung von Daten). Kann man auch direkt von der Fabrik aus sourcen? Ist im Moment noch zu abgedreht für uns in der Schweiz, wir behalten den Fokus hier im Moment.

Händler mit den selben Produkten? Wir priorisieren nach Preis, Verfügbarkeit (maximale) und Liefergeschwindigkeit.

Disset.de, Svenja Teichmann:

Händler. Habe bei Otto gelernt, Marken wollen zwar, können aber nicht (keine Daten und viele andere Punkte). Wir sind dazwischen. Wir bieten euch auf Marktplätzen an. Otto.de bringt immer noch 90% unseres Umsatzes. Wir haben bei google Trends geschaut, wie bekannt sind die Marken (desiqual…) Ich hab einfach nur paar Räumlichkeiten wo Kleidung liegt und keine Marketingkosten. Sie nennen sich Partner für Marktplätze.

Wir sind in die Lücke gestartet, die ersten Jahre haben wir Marken zu 90% zum Originalpreis verkauft. 16 – 30% Marge. Wir gehen nicht in Preisdumping sondern ergänzen das Sortiment, z.b. Lücken die es im System gab (eine Farbe, die im Katalog fehlte) inzwischen wurde es aber auch komplizierter. Wichtig für uns. Was lernt der Marktplatz von den eigenen Daten? Also nur die Lücken reicht auch nicht. Wir sind auch abhängig von den Marktplätzen. In den letzten 5,6 Marken hat sich viel gewandelt. Anfangs gab es schlimme Exceltabellen und heute bekommt man schon auch mal Fotos und gute Inhalte. Das Verständnis fehlt immer noch, sie sind oft retailgetrieben. Manche gehen auch direkt an die Marktplätze (haben wir auch schon Marken verloren)

Was sind Wünsche an Plattformen für fairen Handel?

Wir werden zwar immer Partner genannt, aber Konditionen, Sachen im Prozess verändern, z.B. wenn ein Artikel hochretourig ist, dann braucht es den Entscheid, der wird reduziert. Produktdaten sind wichtig für den Erfolg. Ändernde Standardisierungen auf Händlerseite sind halt schwer umzusetzen.

 

Frage zur Kundenbindung

Hier hab ich nicht wirklich verstanden, was sie konkret tun.

Stefan Fraud: Kunde soll sich in unserer Oase weiterbewegen, bekommt Bonuspunkte, damit er mehr Content liefert z.B. Aktivierung und dauerhafte Bindung.

Constantin Hilt:
Wir sind noch im smoketest-level. Unsere Kunden sind so unterschiedlich, da sind wir erst dran.

Svenja Teichmann:
Wünscht sich, wir machen einen hohen 6stelligen Umsatz und aus cashflow gewachsen. Der Markt ist dabei, kaputtzugehen beim Preis. Wir sind gut wenn wir schnell zum guten Preis verkaufen können. Das ging paar Jahre gut, aber heute nicht mehr. Für Wachstumsphasen benötigt man Kapital, das ist sehr schwer. Bspw. ein grosser Wettbewerber von uns heypaula haben mit Crowdfunding 900 000 zusammen bekommen.

Einmal mehr, für mich das Highlight Event in der Online Branche. Danke Carpathia, Thomas Lang und Malte und natürlich das ganze Team. Kompliment für Programm, Orga und Moderation. Echt jetzt. Verwackeltes Bild, aber echt. Bravo.

 

 

 

Gunter Dueck – über Innovationskurven – nicht lächeln, wenn andere Erfahrung machen

Der von mir sehr verehrte Gunter Dück (omnisophie) ist mal wieder in der Schweiz. Mathematiker, Philosph und Visionär. Eins vornweg, ihn kann man kaum live dokumentieren. Das hier ist ein Live-Post und hat keinen Anspruch, vollständig oder journalistisch aufbereitet zu sein. Gunter ist einfach ein Storyteller, der die Geschichten miteinander verbindet, wie kaum jemand, den ich kenne. Gelassen, ruhig und pointiert. Er bringt seine Message auch mal in nur einen einzigen Satz.

„Lächeln Sie nicht, wenn andere Erfahrungen machen.“

Das Neue wird lang verlacht, kurz bekämpft und dann ist es ganz normal, bis zum Standard geworden. Firmen wollen ja keine Vision haben aber Tools, big data kauft man schon mal 2 Kilo. Heute hab ich so nen Chip im/am Arm und der sagt Bescheid, wenn ich sterbe, aber dann ist da kein Internet. Er hat natürlich die Lacher erstmal auf seiner Seite.

Über das Lachen erzählt er noch mehr

Das meiste ist auch irgendwie komisch, das eine Maschine meine Unterhemden kauft z.B. Die Kunst ist, das echte vom zu verlachenden zu unterscheiden. Wir haben heute gehört, Geld und Mut spielt eine Rolle. Ich denke es ist der Wille. Der Bezos und Zuckerberg, die haben Wille. Hilft nichts, wenn Daimler Vertreter sagen „Wir haben keine Angst von der Digitalisierung“.

Ich kenne das selbst: 5 Jahre ausgelacht, 3 bekämpft und dann ist es ein Produkt und funktioniert. Selbst dann bekommt man keinen Bonus, weil es heisst „du hast uns so lange geärgert und jetzt hattest du halt Glück, dass es abhebt“ sinngemäss.

Innovation ist graduell in einer kleinen Firma schöner.

Die grossen Firma fragen sich aber jetzt, was digitale Transformation sein soll.

Das allgemeine Problem des Neuen

Mein erster Blick in einem Shop ist, haben sie paypall, wenn nicht bin ich weg. Das was ein normaler Mensch findet muss man einfach machen. Da hilft es nichts, einen eigenen Standart etablieren zu wollen, wenn sich ein anderer bereits etabliert hat.

Erst ist es Krieg um die Innovation, dann ist es der Krieg um den Standard. Dann kommt der empfohlene Standard. Beispiel Whatsapp, das muss jetzt auch der Opa. Ganz normal. Gunter erklärt verschiedene Innovationskurven mit seinen eigenen Stories. (bin nicht sicher, ob die Message rüber kommt ohne Erklärung der Slides, er hat es auch nicht direkt)

Wir müssen unterschieden, über welche Phase man diskutiert. Bei Innovation geht es nicht um Gewinn, sondern darum, ob etwas aus der Innovation wird (Leute kommen auf die Plattform etc.) Wenn die BWLer doch wenigstens etwas von BWL verstehen würden. Wir haben keine Ahnung von Zinseszinsen. Wir hören heute immer „Es ist ja leider nur 1.1 %, wächst zwar 20%“. Das ist mathematisch gesehen ja dämlich.

Warum könnt ihr das nicht in ner normalen Anwendung verstehen, in 20 Jahren geht das dann durch die Decke.

Nach dem Technologie-Hype (Bsp. Amazon vor 20 Jahren) kommt der Plattformen-Hype. Erst diskutierten wir darüber, ob es Amazon überhaupt geben darf. Heute darüber ob die Plattform mehr verkaufen darf. Jetzt sind sie böse. Weil es normal geworden ist.  Der Punkt ist eigentlich nicht, die Schauermärchen über künftige Technologien (Roboter bspw.) sondern was daraus wird zuzulassen. (sinngemäss) An diesem Punkt darf man nicht lachen. Die Gefühle dazu sind einfach falsch.

Die Gartner Hype Kurve

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die 2-Phasen Hype Kurve

 

 

 

 

 

 

 

 

Gunter plaudert aus seinem Leben: Revival der Bankfiliale Diskussion vor 5 Jahren (Deutsche Bank) Die Stimmen waren 77/1. Meine (die einzige) Meinung war die Filialen schliessen. (Publikum lacht, weil jeder weiss, wie es heute um Bankfilialen steht).

Sinngemäss: Ich war Cloud Computing Leader bei IBM (2006) sie haben schon ganz lange geübt. IBM hatte damals 100 Mia -Umsatz (heute 78). Argumente waren damals „Amazon ist so billig. Das kann uns nichts anhaben“. Gunter sagt, Achtung sie üben, die Logistik so lange, bis sie die Logistikkosten extrem niedrig haben.“

Zu Coop und Migros sagt er „Eine Milliarden-Company hat die Liebe eher im Tagesgeschäft als in der Innovation. Das ist hinderlich für echte Innovation“. (sinngemäss)

Die Hochmutskurve

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seine Stories dazu: Das Auto hat eine Auslastungsquote von 3 – 4 %. Wenn man das wie CloudComputing macht, mehr auslasten, selbstfahrende Autos (ohne nötige Pausen) dann fallen die Logistikkosten massiv. Aber die Logistikfirmen wollen keine selbstfahrende Autos. Schade.
Natürlich macht er auch Witze über BMW Fahrer… sie sagen „ich lass mir das nicht verbieten“ Die kommentier ich jetzt mal nicht 😀 (bin auch erst kürzlich vom Tesla begeistert worden, nachdem ich immer dachte ich brauche den Sound von einem satten 6-Zylinder) Er sagt: Für diese Fahrer (Fahrstil) muss google 5 Jahre neu programmieren 😀

Er kommt nochmals auf den Service zu sprechen.

Beispiel

Bei Philipps kauft man nicht mehr die Glühlampen sondern das Licht. Es ist also immer hell.
Würde Ikea vom Produkt auf product as a service wechseln würde, würden sie sich echt gute leicht zusammenbaubare Produkte ausdenken. Collective intelligence wird ein nächstes Thema. Es entstehen Berufe, die man noch nicht hatte.

Sidebemerkung: Apps sind out. Bei 3 hat das noch funktioniert, aber bei 200 geht das nicht mehr auf.

Abgeleitet aus der japanische Kampfkunst:

sinngemäss: Es reicht nicht die Handgriffe gut zu beherrschen, sondern die Kunst. Bei E-Commerce Konferenzen will man konkrete Ratschläge haben. Eine E-Commerce Firma kann man nicht auf Basis von Bestehendem machen. Etwas gut reicht nicht mehr (Kochen können) sondern über die Kochkunst nachzudenken. Neues Business Modell braucht die Meisterschaft über die Kunst als solche. Wenn Sie was lernen wollen, gehen Sie raus aus dem Handel. Hier möchte ich euch einen Vortrag zu professioneller Intelligenz empfehlen. Darüber spricht er schon seit Jahren, aber bringt immer wieder neue Aspekte rein.

https://youtube.com/watch?v=XIxFYHoLuno

 

Wir müssen nochmal Radfahren lernen mit dem Helm. Es reden immer alle von Emotionen. Banken, Schuhe. Jeder behauptet dass sie ihre Kunden kennen. Und auch: Wir beobachten die uns bekannte Konkurrenz. Coop und Migros schaut, wer hat die beste Tüte. Das Problem ist, dass nicht google auf ihren Slides steht. Das Tagesgeschäft frisst alles auf.

Du bist schon der 12 Wolf heute, du Spammer

Für mich einer der besten Zitate bis jetzt an der Konferenz kommt natürlich auch von Gunter. (verzeiht mir, die anderen Speaker sind auch super 😉
Firmen arbeiten mit Influencer Marketing, Omnichannel und Newsletter. Aber ich bestelle  3 Newsletter täglich ab. Jetzt bin ich wieder an einer Konferenz und bekomme danach Newsletter, die ich nicht lese.

 

ecommerce-connect: Wachstumstreiber abseits vom Mainstream


Malte moderiert und startet mit „Mehr Geld ins Marketing stecken, die Zeiten sind vorbei“

 

Samy Liechti Seit 1999 blacksocks.com als Urgestein auf der Bühne.

Markus Mahler, brack.ch mtit 140 Artikel beta.brack.ch könnt ihr schon schauen, auch moblie.

Roberta Zingg, stadtlandkind.ch starteten mit Kinderkleidung (von 10 Brands auf heute 100, heute auch für Mütter und Geschenke, wir haben mehr Mut als Geld)

Leider zu oft, online shops von Männern für Männer, sagt Malte. Schön, mal die weibliche Zielgruppe zu verstehen, die funktioniert tatsächlich anders.

Pioniere des Abo-Kunden, welche Rolle spielt das zum Differenzieren?

Blacksocks: Sehr wichtig, etwa 50% mit Abos. 2 Vorteile: Über die Erneuerung ist bei uns am 1.1. schon 1.4. und 2. wir haben regelmässigen Kunden Kontakt und so die Chance, auch andere Produkte zu verkaufen. Wir sind ja eigentlich kein Händler, sondern sehen uns als Marke. Die Produkte gibt es (fast) nur direkt. Schnittstelle „Männer sind faul bzw. träge… das bedienen wir (sinngemäss) Die externen Plattformen, wo wir verkaufen sind: (die klebrigen Plattformen, wie vorhin erwähnt) zum Beispiele welche mit Kundenbindungsprogrammen. Markenstärke und Preis entscheidet darüber ob wir irgendwann mal auf Zalando sind. Wir wollen nicht die billigsten sein, wir können evtl. bei Zalando preislich nicht mithalten. Ich wollte es probieren, meine Mitarbeiter haben sich geweigert.“

Wie bringt ihr Wachstum rein bei stadtlandkind?
Roberta: Wir bewegen uns in einem sehr weiblichen Umfeld. Viele Anbieterinnen haben sich ihren Lebenstraum erfüllt. Bei uns arbeiten auch mehr Frauen als Männer, wir bieten einen Wiedereinstieg in einem Umfeld, dass sie interessiert. Dann sind Menschen im Job auch gut. Kundinnen spüren das, das wir echt sind. Wir verkaufen mit Leidenschaft und das nimmt man uns ab. Das sind keine Maschinen, die antworten, sondern Menschen. Instagram haben wir 17’300 Follower. Backstage interessiert sie.

Schweizer Kundinnen sind sehr loyal. Wir haben die Produkte nicht exklusiv. Wir kennen sie und den Namen ihrer Kinder.

Brack entwickelte sich sehr, ihr werdet sogar zum Infrastruktur-Enabler. Differenzierung?

Markus: Mit Intersport-Partnerschaft paaren wir Stärken. Wir haben auch mehr Mut als Geld, so können wir mit Kooperationen mehr bündeln. Wir sind aber auch auf Marktplätzen aktiv. Im Moment nur siroop, als einziger. Wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit. Same-day-delivery hat auch einen PR Effekt. Wir wollen aber vor allem innovativ sein und Trends mitentwickeln. Wir lernen auch wenn mal etwas nicht funktioniert, bleiben damit aber fit.
Malte fragt nach ob same-day ein PR Thema ist. Antwort: Die Nachfrage wächst, es gibt auch Zeitfenster zu wählen und liefern am HB Zürich bspw. aus. Die Kurzfristigkeit ist es nicht nur sondern auch die Zielgenauigkeit der Lieferung.

Samy: Wie will blacksocks wachsen? (sinngemäss)
„Wir suchen nicht das Sortiment auszubauen, sondern abzurunden. Kleider aber keine Mode verkaufen. 0.5% Retour ist sehr klein, bei Mode wäre das anders. Wir haben in den letzten Jahren stark auf Auslandswachstum gesetzt und wollen jetzt weitermachen, ich sag es aber erst wenn es soweit ist.“

1/3 CH-Umsätze, neue Märkte braucht es nicht, einige Märkte strahlen stark auf andere aus. 3 Kunden in den Malediven (auch wenn es kein Kernland für Socken ist).

Malte sagt: „Bist du in der Nische, dann denk über Ausland nach….“

(sorry, war kurz abwesend gewesen, hab festgestellt, dass Martin Walthert von Digitec neben mir sitzt, lustig)

Was zum Brack Order Button:

Wie kam es dazu: Inspriation von Amazon und haben das CH Sackmesser der Buttons gemacht. Wir haben überlegt, was können wir besser machen. 4 sinnvolle Tasten, man braucht ja nicht nur ein Produkt. Wir bewegen uns mehr auch zu Verbrauchssortiment (Proctor & Gam… hin. Wir erhalten tatsächlich auch Bestellungen über den Button.

Kundenbindung mit Brack plus (wie amazon prime) funktioniert das bei euch, eine feste Fee zu bezahlen?

Wir bringen das zusammen auch wegen dem Nutzen. Buttons haben wir mehr verkauft als das Abo. Schöne Anzahl an Kunden gewonnen. Was immer das heisst. NL Öffnungsrate ist gut, aber wir kommen natürlich nicht an amazon prime ran.

more Blacksocks button:

Samy: es braucht einen usecase. Socken können über das Frischhaltedatum hinaus getragen werden 😉 Wir wollten die Leute dort abholen, wenn sie daran denken, dass sie Socken kaufen sollten (nach der Dusche, das vergisst er bis er wieder am Handy oder Tablett ist) Deshalb der physische Button. Prozess: wir prüfen schnell ob alle Daten stimmen und dann geben wir die Bestellung auf. Das spontane „Ich bestell mal“ scheint (online button) zu funktionieren. Aber unsere physischen button gibt es erst seit letzten Montag.  Zukunft für ein einfaches Produkt.

Thema Reichweite: benutzt ihr Plattformen (amazon etc.) dazu? Das ist teuer, aber Kunden bewegen sich dort.

Roberta: Für die Zukunft evtl. Im Moment nicht, weil wir uns spezialisieren auf Persönlichkeit und Nähe zum Kunden. Reichweite geht mehr über Kooperationen mit Leuten, die unsere Leidenschaft teilen. Kundinnen, Blogger.
Malte brummelt als Antwort bisschen, meine ich wahrzunehmen. (er würde wohl ja antworten)

Wie stark arbeitet ihr bei Brack an Marge durch Services zu ersetzen? Viele Händler wollen ja Hersteller sein um Markteintritt von Amazon gelassen entgegenzusehen?

Ich glaube nicht, dass wir nur noch Services bieten, wir werden sicher Händler bleiben. Eher als Ergänzung. Setzen eher auf die Kombination von Produkten. Installationsservices (wo wir kooperieren. auch mit Mila zum Beispiel) 50% Die Kunden wollen Profi und 50% die Alternative.
(Sidebemerkung von mir, Su: Yay Mila ist cool, unsere Tochter startet morgen dort ihr Praktikum, freu mich) In der Schweiz ist es eher keine Preisentscheidung (sinngemäss)

Wo sind die grössten Widerstände?

Roberta sagt, sie denken eher über Investoren nach.

Samy:
Zugang zum Kunden ist nicht einfacher geworden. Bestandkunden zum richtigen Zeitpunkt. Solange die Beine unsrer Kunden durchblutet sind, sollen sie unsere Socken tragen. Wir arbeiten einigermassen mit Intelligenz für den richtigen Zeitpunkt für Newsletter. Ohne Fremdkapital wird es immer challenge sein, wie lange können wir uns die Technik noch leisten. Sprachen etc. Da braucht es eine bestimmte Grösse, um das überhaupt machen zu können.

Deswegen staunt Malte über den Button, Alexa wäre ja auch eine Möglichkeit (Dritttechnologie) – sinngemäss
Antwort von Samy: amazon dash sind die Eintrittshürden zu gross für uns. Ist nicht machbar.

Markus:
Logistikausbau warten wir auf Bescheid bzgl. Einsprache und neu starten wir in der franz. Schweiz mit dem Beta Shop. All die bestehenden Sortimente ergänzen mit neuen.

Mein Fazit von der Podiumsdiskussion. Viel mehr wirkliche learnings und Zahlen als im ersten Beitrag. Danke

ecommerce-connect: Podium Lebensmittel-online

Wenn ich nicht jährlich an der ecommerce-connect wäre, ich gestehe, dann würde ich viele Shops schlicht nicht kennen. Heute gehts hier (auch) um Fleisch, ja Fleisch online kaufen. Also in dem Fall wohl kein Zufall, dass ich das nicht auf dem Schirm, also Teller hab. Also das hier ist live, gell. Sorry für Typos.

Ein paar Aussagen vom Podium Lebensmittel online. (Die Leute auf der Bühne, Philippe Huwyler, coop@home, Dominique Locher, LeShop, Lucas Oechslin, HelloFresh und Daniel Walter Luma. (Verlinkungen folgen später)

2% Food. Neueste Studien sprechen von realistischen 20% Food im E-Commerce. Wer deckt das ab? fragt Thomas Lang (in einer übrigens punktgenauen Moderation). Die einhellige Antwort: Die Loyalität der Kunden nimmt ab und in 4 Jahren sind die dig. Natives gewöhnt online einzukaufen.

Bildquelle ecommerce connect

Eine der Antworten: Es ist essenziell, dass wir Wege finden, online mit Lebensmitteln umzugehen (ohne anfassen, riechen…) wir brauchen vernetztere Ideen, zum Beispiel viel weniger Auswahl für leichtere Entscheidung.

Warum wächst food so langsam online? Wie sieht es mit den Kosten aus?

Daniel hellofresh.ch. Wir bedienen aktuell Kunden, die planen und wissen, dass sie nächste Woche drei mal xy essen. Dadurch können wir exakt ausrichten und die Kostenstruktur ist entsprechend natürlich entstanden. Wir sind online „geboren“ sozusagen und müssen nicht umstellen. Bei uns gibt es nichts tiefgekühlt.

Daniel, Luma: Bei uns ist es ähnlich. 250 CHF ist der durchschnittliche Warenkorb. Wir sind zu klein um Mindestbestellkosten zu senken oder Gratisversand anzubieten (ca 15.–)

Dominique: Amazon kann sich erlauben, massiv kostengünstig anzubieten. Sie wollen
1. Frequenz holen (Investieren in Lebensmittel ist eine Marketingausgabe)
2. Kundenbeziehung und Daten aufbauen
3. Vertrauen und Image aufbauen (Lebensmittel, die frisch sind, sind anders als ein Harry Potter Buch)

Was haben wir eigentlich falsch gemacht?

Philipp: Amazon ist eine Techfirma und wir eine Lebensmittelfirma. Wir müssen unsere Vorteile und jahrelangen Erfahrungen nutzen. Der Schweizer ist und isst anders. Ich bin nicht überzeugt, die Kosten zu halbieren. Wenn die Leute eine Serviceleistung möchten, dann bezahlen sie auch dafür. Was will der Kunde für einen Service? Das gilt es zu bedienen…

Thomas Lang (Moderator) lässt nicht locker und sagt, was ist, wenn amazon fresh kommt?

Philipp: wir haben schon auch die Coop und die Migros-Kinder. Aber amazon hätte die Kraft in der Schweiz. Wir bauen deshalb den Service aus und bringen Innovation auf den Markt. Wir versuchen zu erkennen, was Kunden möchten.
Er bleibt sehr wage, versucht irgendeine Innovation anzuteasern, ohne etwas zu sagen. Sehr schade.

Kurzfristige Bedürfnisse, Kunde kombiniert Laden und online, das ist eine Stärke von amazon. LeShop sagt immer was sie gemacht haben, aber nie was sie machen werden. Das wird auch unter mir noch so sein.

Kleine Sidebemerkung von mir. Wow, da vorne ist echt ne Testosteron-Runde. Es gibt nur „der Kunde“, der Nutzer…. Ist mir bisher noch nie so aufgefallen und ich hänge ja nicht an den Bezeichnungen. Aber hey, gelegentlich mal eine Kundin auf dem Webshop erwähnen tut nicht weh.

Hellofresh sagt, es geht um Entdecken, Rezepte, Kochtechniken, ohne sich länger beschäftigen zu müssen. Der Schweizer kennt und kocht etwa 10 Rezepte regelmässig. Man will sich nicht ständig darüber Gedanken machen. Wir liefern die richtigen Mengen etc., das ist super einfach. Die meisten schauen gar nicht mehr, welche Rezepte nächste Woche kommen (ich denke er meint, dass sie trotzdem bestellen) 75% nutzen die voreingestellte Auswahl.

Weiss nicht von wem die Quote ist. Sinngemäss: Der Kunde möchte immer schneller und günstiger… und das sind die Herausforderungen für uns.

Hab ein paar Quotes von den Herren auf der Bühne geschnappt:

Philippe Huwyler „Wünsche mir selbstfahrende Fahrzeuge und dass Männer ihre 5m Fahrzeuge abgeben“. Es lohnt sich aber, eine eigene Fahrzeug-Flotte zu betreiben. Diese 1:1 Beziehung im Handel wird immer wichtig sein. Erotik nur über die Brille ist wohl auch nicht zielführend“.
Dominique Locher „Die Kapazität ist ein Schlüsselproblem.
Lucas Oechslin, luma: „Wir schockfrosten und transportieren alles mit der Post. Wir umgehen auch foodwasting, anders wie lokale Geschäfte.“
Daniel Walter, hellofresh „Wir versenden auch mit der Post. Die Logistik lernt noch mit Frischfleisch umzugehen. Es ist spannend das zu entdecken und zu entwickeln“.

Was ich konkret mitnehme aus der Diskussion? (nicht aus dem was ich vorher über die Shops wusste) Nicht wirklich Neues für mich (sorry)

  • ok die Leute sind sympathisch und suchen neue Wege
  • sie setzen auf Service
  • sie setzen auch auf Qualität
  • Luma überzeugt mich persönlich am meisten, weil sie einfach Mehrwert mit Rezepten und passenden Zutaten und Inspiration bieten.
  • mehr gab es für mich leider nicht zu lernen
  • alle haben noch viel vor („Wir werden uns nach der Decke strecken“)

Philippe von coop@home schenkt Dominique, leshop eine Tasche mit Coop Produkten. Sehr charmant. Er wünscht ihm alles Gute für den neuen Job und bedankt sich bei ihm als tollen Kamerad. Paar Hintergründe im Inti mit ihm bei Carpathia im Blog.

Jetzt ist Pause und der DJ spielt einen Song ein mit Zitaten der Referenten. Abgefahren. Ich finde noch raus, wie er heisst. Nachtrag: Baldower