XING oder LinkedIn, eine Plattform zu viel?

XING wird auf DACH, LinkedIn auf international und beide auf HR-Plattformen reduziert. Das ist mir zu wenig. Mich interessiert, was kann die Plattform und wie nutzen Menschen sie und was ist für meine Ziele dienlich. Auf HR gehe ich hier nicht ein.

 

Mein Fazit vorweg 😉 Mein Herz schlägt für LinkedIn wegen Content Marketing, dem neuen Business Manager, Dialog, aktivem Netzwerk und 1:1. XING punktet aber mit Regional-Gruppen, Events, Profil-Notizen und Branchen-News. Leider sind die Angebote beider Plattformen unklar und kaum vergleichbar. Deshalb ist der Beitrag hölle-lang. 

 

Klar ist, LinkedIn legt zu in der Schweiz. Selten höre ich dafür aber echte Argumente. Nutzungszahlen allein? LinkedIn hat dieses Jahr 17% mehr Nutzer als 2017, XING 6%. XING hat 63% ungenutzte Accounts, LinkedIn 54%. 20% folgen einem Unternehmen auf LinkedIn, bei XING tun das 14%.

Nutzung in der Schweiz nach Altersklasse

 

Menschen möchten:

  • In Kontakt bleiben oder kommen
  • Sich selbst positionieren
  • Netzwerke sicht- und nutzbar machen
  • Nützliche Inhalte konsumieren und teilen
  • Content Marketing professionell betreiben
  • Einen Job oder Mitarbeitende finden

Die sogenannten privaten Netzwerke unterscheiden sich dabei nicht von den Business Netzwerken. Es geht nur um andere Themen und wie wir Kontakte zuordnen. Jobsuche ist zeitlich begrenzt und es würde sich kaum lohnen, nur dafür jahrelang Netzwerke zu pflegen.

 

Was will ich mit LinkedIn oder XING?


SUV oder Strassenflitzer? Beide können fahren. Wie immer geht es um die Ziele, Interessen und Stories von Menschen und Features der Vehikel. Das sind schon ein paar mehr Dimensionen als DACH oder international. Was können die Plattformen eigentlich? So sind die beiden nicht mehr vergleichbar. Ich frage also mich und die Firma:

  • In welcher Branche arbeite ich, wo ist diese?
  • Gibt es Gruppen, die aktiv sind?
  • Möchte ich ein aktives oder passives Netzwerk?
  • Welche Rolle spielt themenfokussierter Content für mich?
  • Bin ich eine bereits bekannte Fachautorin?
  • Bin ich ein bekannter Referent (wo)?
  • Geht es bei uns um Köpfe mit Know-how, das sichtbar werden soll?
  • Sind wir regional oder international ausgerichtet?
  • Treffen wir unsere Zielgruppen offline?
  • Welche Tools gibt es für Sales, News, Wissen, Bookmarking, Events, Chat, Ads, HR …?
  • Passen die Workflows zu unseren?
  • Sind Schnittstellen zu eigenen Systemen (CRM, Newsletter etc.) möglich?

Was will ich und was kann das Vehikel?

So zwinge ich mich, auch die unübersichtlichen Angebote der Plattformen anzuschauen. Dazu muss ich sie einfach nutzen. Ich entscheide mich ja nicht für ein Auto ohne Probefahrt. Für mich ist aber schon vorher klar, ich möchte den schnellen Kleinen und gelegentlich ein grosses Auto ausleihen. Mini-S-Fan halt 😉 Hier hab ich aber vor allem die Plattformen angeschaut, denn deine Ziele kenne ich ja nicht.

 

LinkedIn fördert den Dialog


Menschen verbinden sich, teilen Inhalte und interagieren. Im Hintergrund werden weitere Kontakte aufgebaut, öffentlich oder 1:1. Bestehende Verbindungen stärken sich, wenn wir andere erwähnen, liken, kommentieren, empfehlen, gratulieren zu kleinen und grossen Erfolgen.

LinkedIn kann das. Beziehung, also auch Sympathie und freundliche Konversationen, machen geschäftliches Networking erfolgreich. Inhalte von Personen werden stark sichtbar, auch (noch) ohne sponsored Aktionen oder Ads. Like- und Kommentarfunktion sind zeitgemäss und lassen inzwischen Bild-upload zu.

Die Chat-Lösung (InMail) ist kompakt, intuitiv und hilft nun mit AI-basierten Höflichkeiten. Allerdings waren die nur kurz verfügbar. Inzwischen sind sie stark reduziert. Das heisst aber auch, Aktivitäten und Nachrichten der Nutzer werden analysiert. In LinkedIn chatte ich regelmässig mit Kontakten. 

 

XING wirkt hölzern


Nachrichtenfunktion in XING liegt bei mir brach. Fast 13 Jahre, 100+ ungelesene Nachrichten. Erst seit ein paar Tagen gibt es endlich einen Button für “gelesen”. Ein paar Tage konnte ich auch hier mit AI antworten “Das ist ja ein Ding”. Unpassend für die Schweiz. Die Funktion ist aktuell wieder abgeschaltet.

Die Interaktionen unter den Beiträgen wirken ein wenig hölzern. 600 Zeichen müssen beim Kommentieren reichen. Nichts für vertiefende Diskussionen. Emojis gibt es nicht, wir sind hier im Business-Modus, hey. Aber da die Inhalte eh wenig Reichweite bekommen, kommentiert auch kaum jemand. Dieser soziale Kit fehlt mir persönlich bei XING enorm. Konversationen gehen selten über die Kontaktanfrage hinaus. 

 

XING ist für regionale und Fach-Gruppen

 

Wird eine sogenannte Thought Leaderin aus einem Unternehmen in einer LinkedIn-Gruppe gut wahrgenommen, lohnt sich ggf. auch der Sales Navigator. Damit kann sie Kontakt mit Gruppen-Mitgliedern aufnehmen, auch ohne vernetzt zu sein. Im deutschsprachigen Raum sind die Gruppen aber leider oft leblos oder verspamt. Im Gegensatz zu manch aktiver Gruppe in Facebook (mein persönlicher Favorit für Gruppen).


Oft höre ich das Usability Argument bei XING. Aber auch in LinkedIn finde ich kaum meine eigenen Gruppen. Kann sie nicht abonnieren. Abonnieren von Hashtags heisst hier ebenfalls «your Communities», was eher verwirrend als hilfreich ist. Menschen wollen einfach wissen, mit wem sie sprechen. Und gerne auch auf Augenhöhe. Dafür sind Gruppen ja super. Das wissen auch die Ich-bin-der-die-Grösste-Spamer. Leider. In vielen ist kaum „was los“, aber: Wenn du die richtigste Gruppe in XING findest …..

 

XING Ambassadore als Guides


XING ist beinahe historisch stark mit Regionalgruppen. Unsichtbar für Aussenstehende, gibt es engagierte Nutzer, sogenannte Ambassadore/n. Sie gründeten schon vor Jahren Themengruppen und laden auch heute zu regionalen Events. Sie sind der Plattform sehr verbunden und bringen neue User. Diese Events finden tatsächlich im realen Leben statt, wie kürzlich das SWONET. Lustigerweise habe ich in LinkedIn davon gehört. (Content, was?!)

Lebendige Regional-Gruppen in XING

XING hat einen eigenen Navigationspunkt für Gruppen. Man braucht aber dennoch jemanden, der einen einlädt oder zumindest den Namen der Gruppe teilt. Sonst findet man unter den 91.707 Fachgruppen kaum die wertvollsten für sich selbst.

Es ist wie im wahren Leben, Communities müssen auch in Plattformen aufgebaut und gepflegt werden. Der Aufwand ist beachtlich, aber lohnenswert, wenn Menschen einer Gruppe vertrauen und tatsächlich Mehrwert entsteht, weil sie sich austauschen. Das ist weniger eine Frage der Plattform sondern von Engagement und Moderation und natürlich, wie zugänglich die Gruppen sind. Einen Verein gründe ich ja auch nicht nur durch eine Idee mit Ansage.

 

Events kann nur XING


Mit dem Event-Tool hat XING ein ausgeklügeltes System: CRM Anbindung, personalisierte E-Mail, Vermarktung, Ticket-Prozess, Vernetzung der Teilnehmer, auch mit den Referenten. Vor, während und nach dem Event leistet es wertvolle und zeitgemässe Dienste. Sie können von Personen und Seiten organisiert werden. Der Event-Markt ist nach Konferenzen, Messen, Seminare und Network-Veranstaltungen strukturiert. Stand heute insgesamt 28718 Events. Es lohnt sich, einmal gezielt nach Themen und Orten zu suchen.
Beispiel ist hier eine der grössten Gruppen der Schweiz, XING Zürich. Hier finden regelmässig Events statt und Newsletter teilen nützliche Inhalte. LinkedIn hat gerade (wieder) ein Event Tool angekündigt.

XING Events

Newsletter von XING lohnen sich


Der XING Newsletter schafft es an manchem Spam-Filter vorbei und bringt z.B. bei Zielbar 30% mehr Traffic.
Das lässt sich nicht verallgemeinern, weil abhängig von der Zielgruppe. Aber dennoch sollte uns das nicht kalt lassen. Der Beitrag von Zielbar lohnt sich auch wegen der Targeting-Anleitung.

LinkedIn macht Content Marketing einfacher


Hier schlägt das Herz von LinkedIn. ❤️ Eine Page ist schnell erstellt. Die Funktionen ähneln denen in Facebook. Die Basis-Funktionen sind gratis. Sponsoring basiert auf Auktionssystem und hilft bei der Reichweite von Inhalten auf Pages. Wie immer ist guter organischer Content Trumpf. Das Targeting wird immer besser, auch für so ein kleines Land wie die Schweiz (früher zu wenig Volumen).

LinkedIn Kampagnen-Plan

LinkedIn hilft mit einem taktischen Plan für Content Marketing. Wenn man ihn denn findet, ist er sehr hilfreich für strategisches Content Marketing. LinkedIn hat seit kurzem den Kampagnen Manager, der auf das Ziel fokussiert und nicht mehr auf das Werbeformat. Gut gemacht.

Das Advertising ist für Marketer recht intuitiv bedienbar, wenn man mit Business Manager von Facebook vertraut ist. Obwohl viele Marketers kaum bei ihren Global-Pages durchsteigen, schafft man es doch, guten Content auszuspielen und Kampagnen umzusetzen. Sponsored Posts, Targeting, Ads, Videos und Beiträge, E-Mail/InMail-Kampagnen und Display-Ads bieten übrigens beide Plattformen.

Mit persönlichem Account habe ich allerdings mehr Formate und Editier-Möglichkeiten und oft auch höhere Reichweiten. Ich habe hier sogar für persönliche Accounts grobe Analysedaten, mit Firmen und Region. Aktuell entspricht dies aber ohnehin den strategischen Gedanken in vielen Firmen. Köpfe mit Know-how teilen als Autoren oder Kuratoren wertvollen Content in ihren persönlichen Netzwerken. Natürlich sollten sie sich auch an anderer Leute Inhalt beteiligen. „Immer nur ich und meine Firma“-Einstellung ist mühsam.

Mein Herz schlägt für LinkedIn

Dies ist für mich ein klarer Vorteil von LinkedIn gegenüber allen anderen. Der Mensch ist mit seinem Wissen, Fähigkeiten und auch charakterlichen Eigenschaften sichtbar und kontaktierbar. Und das ist die Grundlage für Social Selling. (Beitrag: ich kenne meine Bankberaterin nicht)

Es gibt gefühlt weniger Spam und Werbeschleudern hier. Das eigene Profil ist vielen heilig. Obwohl Content Marketer inzwischen auch die Profile ihrer Know-how-Träger verwalten und dadurch leider oft an Authentizität verlieren. Hier ist übrigens eine Art Überblick, was es alles so gibt für Marketers.

 

XING macht es Firmen schwer


Obwohl XING viele Einzelunternehmer beherbergt, ist die Firmen-Präsenz sprachlich eher auf grosse Firmen ausgelegt. Ich werde aufgefordert: “Inszenieren Sie Ihr Unternehmen audiovisuell”, oder “Zeigen Sie Ihre Mitarbeiter”. Auch die Arbeitgeberbewertung auf Kununu soll Firmen motivieren, einen bezahlten Account zu erstellen. Da hadern sogar meine grossen Kunden mit dem Preis, weil die Leistung unklar ist. 

XING macht es in meinen Augen Firmen unnötig schwer. Die neue XING Pro Business Variante in einem KMU Land für 79.95 pro Monat muss sich erst noch beweisen. Angebote, die in Videos erklärt werden müssen, sind mir persönlich suspekt. Ich kann mir aber vorstellen, dass das funktioniert (auch aus Sicht der Betreiber). Ich kann die Kosten/Nutzen kaum überschauen und ich würde mich deshalb auf Verhandlung einstellen.

 

LinkedIn liebt Interaktion


Machen wir uns nichts vor, Sichtbarkeit und Interaktion mit Posts von „normalen“ Usern und auch Pages ist in LinkedIn ein Vielfaches höher als in XING.
Die Reichweite wird auch (noch) nicht so gedrückt wie in Facebook. Allerdings stehen Firmeninhalte hier auch nicht im Wettbewerb mit privaten Inhalten. Beiträge, die Menschen, Meinungen und Leistungen erwähnen, kommen gut an. Sie können ebenso regional sein. Solche Beispiele konnte ich in XING nicht finden. 

Mehr Interaktion in LinkedIn

Nachtrag: 27.11.2018 die Zahlen von diesem Beitrag (Linkpost) hier zeichnen ein deutliches Bild

LinkedIn interne Analyse: 182018 views, 44 Kommentare, 182 Likes, 15 shares

XING interne Analyse: 5 Likes, 1 Kommentar

Allerdings lag ein Beitrag direkt in LinkedIn gepostet, weit hinterher. Natürlich sind diese inhaltlich nicht zu vergleichen. Aber Algorithmen ändern auch in LinkedIn ständig.

Interne Analyse LinkedIn: Beitrag direkt in LinkedIn publiziert (gebloggt)

Blogging is rocking in LinkedIn


Blogging im Profil ist super, wenn Firmen ihre sogenannten Thought Leader positionieren wollen. Wir müssen sie aber trotzdem noch motivieren, zu schreiben. Übrigens werden aktuell die viel gepriesenen Blogposts (Artikel) nicht mehr so top ausgespielt, kennt man die Reichweitezahlen von vor einem Jahr. Es wird eine Abo-Möglichkeit ausgerollt werden. Ggf. ist es nur übergangsweise etwas schwächer. Dafür ist die Interaktion weiterhin sehr noch. Über dieses Blogging-Format und entsprechend gemeinsame Interessen entstehen tolle neue Kontakte. Eben für die Person und nicht für die Firmen-Page. Wir müssen noch stärker umdenken. Menschen sind an Menschen interessiert. 

 

Social Selling braucht mehr Handwerk als Tool


Zumindest im Moment noch. Die Grundlagen von Social Selling sind gepflegte Accounts, wertvoller Content, aktives Netzwerken. 
Da hierzulande oft Content Marketing und Sales noch getrennt betrieben werden, diskutieren wir kaum über den Sales Navigator von LinkedIn in der Praxis. Schade, denn da fängt der Spass für neue Sales Prozesse erst richtig an.

Beide Plattformen bieten Funktionen wie Leads verwalten (kategorisieren) und Nachrichten via InMail an Nicht-Kontakte schreiben (bezahlt). Persönlich schätze ich das nicht und möchte das auch anderen nicht zumuten. Wie auch Werbung im Facebook Messenger. Wir sollten aufhören, Werbe-Spam zu produzieren, statt dessen wertige Beiträge. XING hat im Basis-Account noch eine nette Notizen-Funktion für Kontakte. Die ist bei mir ungenutzt. 


Autoren und Medien


Ausführliche Beiträge kann ich in XING nur mit einem Link teilen oder ich habe den Weg gefunden, wie ich in Klartext Autor werde. Auch hier begegnet man übrigens den Ambassadoren, neben anderen bekannten Autoren (was auch immer die Messlatte hier ist?). Debatten über Wirtschaft, Beruf und Karriere. Leider gelang es mir nicht mal, diese Inhalte zu abonnieren. Ich muss gezielt dorthin navigieren. Gleiches bei Spielraum
wo es rund ums Arbeiten geht. Die Inhalte sind mehrwertig und werden oft auch aktiv kommentiert. Ich befürchte, diese Content Angebote sind wenig bekannt in der Schweiz.

Mit News-Plus kann Nutzerin auch bezahlte und hochwertige Inhalte von Medienhäusern abonnieren und organisieren. Insgesamt sind die publizistischen Angebote für Nutzer kaum nachvollziehbar. Aber in XING stehen Menschen, die man quasi “kennt” im Zentrum und auch die Themen sind mir greifbarer als mancher amerikanische Beitrag einer internationalen Grösse in LinkedIn. Fürs Konsumieren von Branchen-Inhalten (Achtung, Branchen!) hat XING eine interessante Abo-Funktion, die ich wertvoll finde.

Bekannte Gesichter und Themen

In LinkedIn kann ich meinen Feed aktuell nur mit Pages oder Personen-Inhalten personalisieren. In den Einstellungen. Das bringt ein wenig Ordnung in die Zufälligkeit vom Feed, ist aber aufwändig.

LinkedIn investiert ebenfalls in eigenen Journalismus. Mit einem aktuell 50-köpfigen Team (Beitrag in der Medienwoche), dürften die Amis das ernst meinen. Beide Plattformen setzen hier auf den Medienkonsum der Nutzerinnen und Bedürfnisse von Medien-Anbietern. Immerhin bekomme ich jetzt via Notification einen internationalen Nachrichtenüberblick jeden morgen.

 

Angebote beider Plattformen sind unklar


LinkedIn bietet viele nützliche Apps
wie Learning, Sales Navigator und für Content Marketing Company & Showcase Pages, Publishing, Sponsored Content, InMail,Text Ads. Hier und da sieht man als Nutzer auch tatsächlich Content, der via Marketing Tools ausgeliefert wird. Dieses Potenzial liegt in der Schweiz aber weitestgehend brach. Sichtbarer und oft mit mehr Kommentaren und Interaktionen sind organische Beiträge von Nutzern. Sie heissen Update (kleiner Beitrag, oft mit Link) oder Post (Blogposts/Artikel siehe oben) und ermöglichen alle klassischen Formate (Text, Bild, Video, Podcast, Link). Es gibt keine freaky Formen für snackable Content.

In meinem Lesestapel tauchen kaum Inhalte aus XING Spielraum und Klartext auf. Viele kennen das nicht mal. Das durchdachte Event-Tool und Branchen News-Abo kennen nur Nutzer, die sich näher mit der Plattform auseinandersetzen. Das halte ich für eine zu grosse Hürde.

Die mobilen Apps von beiden helfen besonders Startern, mit den riesigen Möglichkeiten klarzukommen. (Einfach mal suchen im Play- oder App-Store, was es noch gibt.) XINGs mobile Home wirkt etwas überladen und LinkedIn hat eine “Falle” bei der Kontaktaufnahme. Man klickt zu schnell ungewollt ‘ohne Nachricht’, was von vielen Usern nicht geschätzt wird.

 

Mein Fazit:

Für LinkedIn schlägt mein Content-Herz,
XING bleibt, aber passiv.


LinkedIn orientiert sich optisch stärker an Facebook. Normale User finden sich zurecht. Personen werden mit ihren Themen sichtbar mit einfachen und wirksamen Publikations- und Interaktionsmöglichkeiten. Firmen müssen jedoch diesen Vorteil strategisch ausbauen, statt nur als Marke publizieren. LinkedIn ist mein Favorit, wegen Content Marketing. Hier kann ich aktiv mein Netzwerk pflegen.

Meinen Basis XING Account behalte ich wegen Gruppen- und Event-Funktion. Ich suche hier nicht aktiv nach neuen Kontakten sondern verhalte mich passiv. Technisch ist es möglich, Kontakte von XING nach LinkedIn kopieren.  XING bleibt im Regionalfokus, punktet aber mit Gruppen, Events und Branchen-News. Ich habe nur noch den Basis-Account, weil mein einzig genutzter Premium-Vorteil war, wer mein Profil angesehen hat. Es werden von XING keine Daten an Dritte gegeben, während ich bei LinkedIn in den Einstellungen widersprechen muss. Preise und Möglichkeiten für Marketing sind bei beiden undurchsichtig.

Für beide Plattformen werden Struktur und Publishing-Ausbau die grossen Aufgaben sein. Viele  brauchen aktuell noch Profi-Hilfe für Content Marketing. Das halte ich für inakzeptabel, auch wenn das im Moment einer unserer Beratungsinhalte ist.

Für mich war es dringend notwendig, genauer zu hinterfragen, ein bisschen die Ecken zu beleuchten, um fundierter entscheiden zu können in Projekten. Und so wurde der Beitrag viel zu lang. Sorry.

Nachtrag 07.01.2018

Beitrag zu Trends 2019 von Stefan Huber mit Meinungen von Kollegen. U.a. Klaus Eck, Thomas Hutter, Robert Weller.
Beitrag von 
Stephan Koß mit ein paar Zahlen

Auswertung: Der Post in LinkedIn hat abschliessend 18500 Views. 45 Kommentare, 182 Likes. In XING 5 Likes. 

 

Podcast – Kommunikation mit der Stimme und dem besonderen Hörsinn

Podcast sind für mich: Lernen ohne Ablenkung, ohne Werbung, ohne Likes und Emojies, ohne Kommentare. Es ist paradox. Das was ich sonst so liebe ist die Interaktion. Aber konzentriert lesen möchte ich mit Kindle, nicht mit dem Tablett, weil ich mich dort ablenke. Übertragen auf Podcasts heisst das. Ich höre fokussiert. Hier im Post geht es mir um das Format, was Stimmen können und die Besonderheit beim Hören und nicht um Podcasts selbst.

Content mit Charakter und Bezug

Im Content Marketing werden wir immer mehr mit Spam konfrontiert. Erfolgreiche Inhalte aber sind persönlich und mehr wert und verdienen es, aufmerksam „konsumiert“ zu werden. Inhalte, die Wissen oder Beziehung bieten «funktionieren» besser. Mein Dauerbrenner in Workshops: Wie stellen wir Bezug zu Menschen her und wie heben wir uns ab?. Es liegt auf der Hand, dass Absender und Wissensträger sichtbar sein sollten und Menschen konkret angesprochen werden. Angesprochen. Lustig, wir benutzen das Wort, meinen aber Text und Bild oder Video.

Was ist mit der Stimme?

Die Kommunikation mit der Stimme prägt uns schon, bevor wir geboren sind. Stimmen transportieren und bewirken Emotionen. Sie sind einzigartiges Merkmal einer Person. Wir hören die Stimm!ung und entscheiden auch, ob wir den Menschen sympathisch finden. Die Stimme, oder Sound ist für Apps und generell im Web dank Sprachsteuerung enorm schnell wichtig geworden, wenn wir mit den andren Formaten vergleichen. Für mich persönlich haben Stimmen eine unglaubliche Intimität, die für Gänsehaut sorgen können, für Kopfkino, auch wenn sie über Bitcoins sprechen. Wenn ich den oder die eine/n oder andere/n von euch öfters mal anrufe, weisst du jetzt warum. Das kann ein Text oder Video nicht.

Besonderheit Hören

Das Hören scheint mir ein fokussiertes Sinnesorgan zu sein, das kaum eine andere Tätigkeit mit dem Geist duldet. Ich rede nicht von Musik, sondern von Worten. Wenn ich wirklich zuhöre, kann ich nicht gleichzeitig am Handy tippen oder gar sprechen. Tiefes Denken geht dann nur zum gehörten Thema.

„Sound hat eine Wirkungsmacht, die man mit keinem anderen Sinneseindruck vergleichen kann.“, sagt Norbert Bolz in einem Interview bei Meedia. «Sound umgibt uns buchstäblich.» Das macht das Format Sound neben Text, Bild und Video so besonders. Er erwähnt auch den «fast propagandistischen Einfluss» von Gehörtem. Dem gegenüber wir Bilder und Text decodieren können.

Ihr wisst, ich hirne viel über Content und Medien und Radio muss oft als Top Content Produzent Beispiel herhalten. Die Moderatoren sind erlebbar, zeigen Gesicht, haben eine Beziehung zur Community oder umgekehrt. Sie teilen Lieblings-Playlists oder werden zu Personen Marken (wie Günter Schneidewind, meine Lieblingsstimme), rufen zu Abstimmungen auf, Hörer kommen zu Wort und Wettbewerbe sind eh klar. All diese Instrumente des modernen Content Marketings nutzen die Radiosender schon ewig. Nie jedenfalls kommuniziert ein Radio nur mit Logo oder mit versteckten Personen. Und das können auch Podcasts.

Podcast Revival

Warum die noch immer nicht Mainstream sind, weiss ich nicht. Aber aktuell scheinen sie sich endlich zu verbreiten. Es gibt sie seit 20 (18, 30 ?)  Jahren.
Nennen wirs also Revival. Ich hab festgestellt, dass in Podcasts gerne auch geplaudert wird. Manchmal ist lesen schneller, aber hörend kann ich besser verarbeiten, reflektieren und aufnehmen. Die oft zitierte eingeschworene Podcast Community scheint sich jedenfalls langsam aufzuweichen und das Format wird genutzt von einer breit(er)en Masse. Inzwischen sind Videos und Sound durchsuchbar geworden (dank machine learning) und Uni Bern bietet Vorlesungen (was für ein Wort) zum Nachhören an. Mir fehlt die Durchsuchbarkeit (Funktion) aber noch in den Apps. Wenn jemand also einen Tipp hat?

Ein Gedanke beschäftigt mich noch zum Thema Stimme. Hier haben wir ja einen dialogischen Ansatz, dieser wird auch auf Websites immer wichtiger. Also User sucht etwas und bekommt unmittelbar die Antwort. Menschen sind das gewöhnt von Messengern, also sehr kompakt und ohne Schnick-Schnack zum Ziel. Ich hab hier Ideen zur Content Wiederverwendung, Podcasts in kleinteilig recyclen. Die gesuchten Inhalte dann mit zwei drei Sätzen sprachlich zu beantworten.

Podcast für Unternehmen

Julien Backhaus und Christopher Funk

Mein erster Podcast ist übrigens hier über Content Marketing und Social Selling. Der Macher Christopher Funk hat über 100 Podcasts für sein eigenes Content Marketing produziert. Er bietet Recruiting oder Karriere im Vertrieb, also Vertriebsfunk. Ich hab grossen Respekt vor ihm, wie er das für sein KMU auf- und durchzieht. Nebenbei schreibt er übrigens auch Blogposts dazu und wechselt so schön die Formate. Auch Bilder stützen die Casts auf sympathische Weise. Er wählt also den Weg über die eigene Website (strategisch) statt nur in Apps losgelöst abonnierbar stattzufinden. Wer mal reinhören will, was wir so geplaudert haben.

 

 

Podcast: Gedanken zu Content Marketing

Podcast: in 5 Schritten zum Social Selling

Für Podcasts für Unternehmenskommunikation hat Christian Müller von Zielbar einen lesenswerten Beitrag geschrieben. Reportagen, Zitate, Statements, Interviews. Die Liste hört nicht auf. Hab noch ein wenig über Sprache in der Kommunikation nachgedacht und bin auf viele Kombinationen, Vor- und Nachteile gekommen. Aber eins ist sicher. Die Macht der Stimme und Sprache landet nun wirklich im Web.

Hören und Lesen gleichzeitig

Fehlt mir an der Hochschule, obwohl es offline ja stattfindet. Duolingo und Rant Fishkin mit den Whiteboard Fridays sind sicher Vorreiter. In Firmen könnten wir Podcasts transkribieren, strukturieren und kürzen in einem Blogpost? Eine meiner Lieblingsdisziplinen, mit Formaten spielen und so Inhalte wertstiftend recyclen und zugänglich machen. Podcast werden so auch dauerhaft auffindbar konserviert. Ich nenne diese Taktik, die Zeit ausdehnen in der Online Kommunikation.

Mein Kollege, Christian Mossner, zeigt interessante Erkenntisse in seiner Vorlesung an der FHNW (CAS Dig. Marketing) dazu.

Text zu Sprache – Vorlesen

Geschriebenes vorlesen lassen, hab ich wieder aufgehört. (App:Read out) war mir zu umständlich. Andersrum sicher hilfreich, wenn man nicht sprechen kann. Nutzt das wer von euch?
Ergänzung 01.03.18: Adrienne Fichter von Republik hat gestartet, lange Texte für die Leser, äh Hörer vorzulesen. Hört mal rein in den digitalen Diktator. Das finde ich eine tolle Idee, ist sehr authentisch und kommt den Wünschen der Leute entgegen. Faszinierend finde ich übrigens auch, wie schnell Menschen von Screenreadern vorlesen lassen.

Chat und Textnachrichten

In Chats stelle ich mir die Stimme vom Absender vor, wie schnell, laut oder mit welchem Gesicht ist das wohl gesprochen, also geschrieben. Oft ergibt sich eine andere Aussage, als beim blossen Lesen mit meiner eigenen Stimme im Kopf (davon gibts ja auch verschiedene). Whatsapp auf Kontaktseiten ist ein Muss für mich.

Chat Sprachnachricht

Kaum etwas hat unser Smartphone-Verhalten so sehr geändert. Ich gehe nicht ohne Kopfhörer aus dem Haus. Die Melodie der Stimme sagt viel mehr. Ausserdem läuft man nicht mehr gegen Laternen und es geht schneller. In Skype heisst es Voice-Mail, ich hab das aber selten bei meinen Kunden, die Skype einsetzen.

Mithören und Werben

Der Vollständigkeit halber erwähne ich es. Ja, es wird mitgehört und Vermutungen werden lauter, dass auch Werbung auf diesem Weg personalisiert wird. Beweise konnte ich keine dafür auftreiben. Hoffen wir, dass es irgendwann einen nutzerorientierten Dialog gibt, genau dann, wenn ich mich für etwas interessiere.

Schreiben und Tippen

Chats schreibe ich oft mit dem Sprachassistent. Hab inzwischen gelernt langsam zu sprechen und die Satzzeichen anzusagen (wenn ich allein bin – weil es noch ! komisch klingt für andere). Das gibt viel weniger Tippfehler.

Apps und Geräte bedienen

Auch darüber wurde schon viel geschrieben. In meinem Umfeld sind schon ein paar Alexas und google Home eingezogen. The end of typing ist keine Vision in Zeiten wo dieser Tweet viral werden kann. Wir sprechen bereits mit Dingen und sie mit uns. Spannend wird, ob sie männlich oder weiblich kommunizieren?

Hören und Live-Video

Nicht neu. TelCo. Nur die Tools sind anders. Weil Slack hierbei leider oft versagt und Skype 4 Business mit Externen mühselig ist, gibt’s zum Glück zoom.us (gratis Version mit Account 50 Min. Video Call mit allen Nebenfunktionen)

Hörbücher

Ich hab lange den Zugang nicht gefunden. Aber jetzt bin ich enttäuscht, audible nicht nutzen zu können. Amazon hat aus unerklärlichen Gründen meinen Account gelöscht, sie schaffens nicht ihn wiederherzustellen (Hiillfee). Kindle-update exklusive, aber das ist ne andre Story. Ich kenne wenig Leute, die Hörbücher hören. Ist es ein Zeitthema oder noch nicht gewöhnt?

Podcast-Perlen, Apps und Events zum Hören

Vermutlich belächeln Menschen mit Sehbeeinträchtigung diese Gedanken. Mir öffnet das Nachdenken über Sprechen und Hören eher die Augen.

 

Snapchat: Firlefanz oder Relevanz?

Update irgendwann im April 2016:

Ich war bei dem inspirierenden Snapchat Workshop mit Frau W. Dankeschön, Bettina. Ich sehe immer deutlicher, dass die App relevanter wird (bleibe zwar inhaltlich in den Stories immer noch dabei, dass es viel Firlefanz ist) Aber was die App kann:

  • Snapchat bringt ein natürliches Medienformat (als ein.zi.ge) – Hochformat, man jeder nutzt das Handy so.
  • Nur hier kannst du alle Formate mixen – Text, Bild, Video, Grafikfilter die zu Geodaten passen usw.
    zwischen, ohne Medienbruch. Hallo?!
  • im Zeitalter der Medien-Überflutung gibt es hier keinen Newsstream, den keiner interessiert, sondern man muss zu dem Account „hingehen“, Story kucken und jetzt kommts liebe Marketer:
  • direkter Chat button mit einer Marke. Hallo?!

Das ist ultimativ – glaubt mir, da können wir noch lange jammern „die Usabilty ist die Hölle“. Das werden sie schon noch verbessern. Swipen war übrigens mein Schlüssel zum besseren Verstehen. Ganz sicher ist es jedenfalls keine sichere Chat-App. Das fällt für mich schon aus, weil die Benutzung zu nah an öffentlichen Beiträgen (also den Stories) ist.

Lest gerne auch den Beitrag von Walter zum Snapchat Workshop.

Nutzer und Firmen werde auch hier lernen, wertvollen Content anzubieten, also weniger Firlefanz mit Gesichtern mit Schlapporen-Filter. Jedenfalls Danke Bettina.

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Nutzer der ersten Stunde? Das bin ich auch bei Snapchat nicht. Ich löse einen Account, spiele ein bisschen, frage mich, welche Möglichkeiten für Firmen entstehen und schaue was die Geek-Vorbilder so machen. In den ersten Tagen hab ich oft eine Meinung (oder eben ein Gefühl), ob die neue Plattform abhebt oder nicht. Schaut mal, wie oft ich schon daneben lag.

 

Meine früheren vorschnellen Einschätzungen:

Das hier waren meine ersten Meinungen zur Plattform, die ich selbstverständlich oft genug revidiert hab ^^. Die Funktionen, die Inhalte und das Verhalten haben sich ständig verändert und ich staune über manchen Dauerbrenner.

XING: my first love ( 2005)
Blog: my real love (2006/2007)
Flickr: nie mehr ohne (2006)
Twitter: rockt (01/2009)
Foursquare: Wo ist der Sinn? (?)
Facebook: zögerlich aber ok (2009?)
Linkedin: zögerlich, aber ok (2010)
G+: yay (2011)
App.net: überflüssig und unrealistisch, Werbung findet immer einen Weg
Path: unnötig (2010)
Ello: wird nix (2014)
Instagram: Bilderrahmen und nur für iphone, wtf (2010)
Whatsapp: ok (?)
Vine: Hä? (2013)
Threema: Ehrensache (2013)
Snapchat: versteh ich nicht (2014) und seit Stories inhaltlich Firlefanz (aktuell)

Andere Meinungen zu: Snapchat Relvanz

Aus heutiger Sicht musste ich einiges gerade rücken, das seht ihr selber. Deshalb hab ich wegen dem aktuellen Snapchat-Zuwachs mal in Twitter nachgefragt. Schaut mal, was dabei rauskam. Anfangs sah es aus, als gewinne „Firlefanz“ und nun sagen 41% Snapchat hat Relevanz. 59 Leute haben gestimmt. Dankeschön dafür.

FB Kommentar

FB Kommentar

 

 

Snapchat verstehen?

Die Zahlen sprechen für sich und die sogenannten Stories/Geschichten (neu) erinnern mich wegen der Kürze an Twitter. Aber es geht nicht um Echtzeit, sondern um die Summe der Tagesinhalte. Ich muss aktiv klicken, um die Story anzusehen. Die Formate variieren, es gibt Film, Text über Bild, Filter, Emojis, und so Spielereien. Die Formate ergänzen sich. Nach 24 h löschen sich die Inhalte. Man kommuniziert nicht (nur) mehr 1:1 und auch nicht intime Inhalte, wie viele glauben. Vermutlich ist die Nähe zu öffentlichen Posts ab jetzt eher abschreckend für diesen sehr persönlichen Einsatz. Nutzer können jetzt einander folgen und sehen die teilöffentlichen Inhalte. Dennoch bleibt ein bisschen das Gefühl der Privatsphäre, mehr als man sie vielleicht in Facebook empfindet.

Zahlen von Photoworld

Interessant finde ich, dass man den Inhalt eines Nutzers bewusst anklicken muss. Vorher weiss ich  nicht, was ich zu sehen bekomme. Das heisst ich klicke nur, wenn mich jemand (oder ein Brand) wirklich interessiert. Das birgt das einen gewissen Überraschungeffekt, der fürs Content Marketing nützlich sein könnte. Die Benutzung ist für mich weiterhin unerklärlich statt intuitiv. Ich hab keine andere App bei der ich so wiederholt die falsche Funktion aufrufe. Immer und immer wieder. Aber ich geb nicht auf, versprochen.
Nachtrag: Tipp von Christian Bossert (im Kommentar) Filme lassen sich downloaden und auch auf YouTube dauerhaft publizieren.

Nachtrag: Emojis (auf den Bildern und auch sonst in Texten) richtig verwenden, dazu gibt Monah im Blog Tipps. In ihrem Post findet ihr auch eine Video Anleitung für Snapchat. Danke

Nachtrag: Richard Gutjahr zeigt Snapchat live im Vortrag an der #dmcmuc

 

Wer nutzt Snapchat und warum

Promis, Medienhäuser (wdr1life, chip_de, hellobild,) und meine Lieblingsgeeks (Usernamen zum Folgen: Kusito, Christian Bossert, Frau-W) nutzen Snapchat intensiv. Firmen (neckermannde, FCBayernsnaps)  sind noch selten, das wird sich schnell ändern. Jürg Kobel hat letztens Beispiele aus Sport, Politik und Kunst zusammen getragen. Lindsey Vonn zeigt bspw. persönliche Bilder (Hochformat wird nun salonfähig) und Videos, (inkl. Sponsoren). Danke Marcel für den Hinweis. Das bringt ungeahnte Nähe. Je nach Einstellungen kann ich unter dem Video oder Bild direkt einen Chat beginnen. So nah waren Firmen noch nie auf dem Handy ihrer Zielgruppe. Eine „neue“ Form fürs Storytelling, weil Bild, Text in extrem kurzer Form, Film und Spielereien kompakt zusammenkommen: Auf eine Art ist es sogar exklusiv, weil nur kurz sichtbar.

Lindsey Vonn auf Snapchat

Lindsey Vonn auf Snapchat

Snapchat dreht das System um. Früher störende Werbung oder verpasste Posts
ist hier gezielt konsumierter Inhalt von wirklichen Interessenten (für Schnipsel). Ich klicke, wenn mich die Person/Firma/Medium interessiert und muss mich darauf verlassen, dass es spannend wird.

Mona Fetsch lernt Snapchat

Mona Fetsch lernt Snapchat

Nachtrag: 27.1.2015: ich muss euch noch was zeigen

Beim SRF ein FB Post mit Mona Fetsch lernt Snapchat. Ich lass das mal jetzt unkommentiert. Einfach weil mir die Worte fehlen. Aber die Sendung hören will. Hier lang.

Snapchat für Firmen

Matthias Stock von Sixt erzählt über die Strategie von Sixt bei horizont.net. Als ein Vertreter in der Schweiz hat mir Daniel Reidan von Brack seine Meinung geteilt:

„Snapchat bietet tatsächlich spannende Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Doch richtig guten (Video-)Content zu produzieren ist aufwendig. Welche Unternehmen können sich leisten, Videoclips zu veröffentlichen, die von den Empfängern nur gerade 24 Stunden lang und dann nie mehr angesehen werden können?

..die „Halbwertszeit“ eines Tweets oder Facebook-Posts ist sehr kurz, aber dieser Content bleibt auffindbar. Bei Snapchat ist dies nicht der Fall. Deshalb sollten sich Marken überlegen, ob ihre Anspruchsgruppen tatsächlich über Snapchat verkehren, und sich dann im positiven Fall adäquate Ziele und eine Contentstrategie zurechtlegen. Und die (auch für aus der Hüfte geschossene Handyfotos) die nötigen Ressourcen bereitstellen.“ Danke Daniel.

Firmen werden (oder haben schon) sicher auch hier ihren Weg finden, sich zu positionieren oder zu kommunzieren.

Nachtrag: Werbung in Snapchat

Analyticstools für den Profi-Einsatz (t3n)

Ganz ehrlich. Für mich: inhaltlich (noch) Firlefanz

Ich persönlich bin ja eher ein Wegwerfer oder Verschenker, behalte möglichst nichts, was ich nicht wirklich brauche, auch Daten. Ich denke, dass wir zu viel Datenmüll produzieren und vorallem speichern, der eigentlich nur kurzzeitig relevant ist (Bsp. Ferienfotos von Freunden via Whatsapp). Die selbstlöschenden Inhalte sind also das einzige Pro-Argument für mich. Aber mal ehrlich, bisher frage ich mich bei manchem Inhalt, ob man sie nicht vorm Publizieren bereits wegwerfen kann. Aber das kann ja noch besser werden.

Ich befürchte, ich schliesse keine grosse Freundschaft mit Snapchat,  ausser es gelingt, wert- und sinnvolle Inhalte dort zu teilen. Auch Links und eine Browserversion fehlen mir ganz klar. Ich sehe keinen Vorteil im Silodenken. Selbst Whatsapp gibt es mittlerweile via Browser. Dort hab ich eine Tastatur und Vernetzung mit Links. Das geht der Snapchat App völlig ab. Womöglich geht unsre Kommunikationskultur ja auch weg vom Lesen und Schreiben. Ich denke da an meine eigenen Whatsapp Nachrichten, die oft nur noch gesprochen sind, statt getippt.

mein Account heisst: sufranke (was für eine Überraschung)

mein Account heisst: sufranke (was für eine Überraschung)

Ach ja, wenn du mal jemanden per Namen (oder Nutzernamen, Bsp. sufranke) nicht findest, fotografiere das Profilbild (Snapcode) in Snapchat (drum haben es manche Leute in anderen Plattformen als Profilbild. Man trifft (seine) Snapchatfreunde ja nicht grad im Büro. In der App kannst du dann via Foto den Code scannen und so dem Account folgen. Deinen Code bekommst du übrigens hier (Desktop)

Ich bleibe noch ein bisschen im Testmodus und lerne gern dazu. Zeigt mir bitte die Relevanz. Das meine ich ernst und nicht ironisch.

 

Ein Buch für die App?

Die Usability von Snapchat ist sagen wir mal „schwierig“. Falls ihr auch noch zögert, schaut mal in das Buch Philipp Steuer, das er letzte Woche rausgebracht hat. Philipp schreibt über die Geschichte, was Facebook damit bzw. nicht zu tun hat und Funktionen der App. Tipps zu Einstellungen und Privatsphäre. Ein ganzes Kapitel widmet er den Hacks, die zusätzliche Funktionen ermöglichen. Es lohnt sich, mal reinzuschauen, auch wenn mein Herz noch nicht wirklich für Snapchat schlägt.

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