Mein neues Team

Update Januar 2017:
Ich arbeite inzwischen wieder mit Freelancern und externen Agenturen in meinen Kunden-Projekten zusammen. Ich bin dankbar für die Erfahrung in einer klassischen Agentur mit Online Tochter. Mein Platz fühlt sich jedoch besser an mitten drin in der Online Branche. Ich erarbeite Online und Content Strategien, setze diese um und darf mich in das eine oder andere Content Projekt einbringen. Hochschule läuft weiterhin und ich bin ehrlich gesagt happy. Leben heisst Veränderung.
Natürlich gehört auch das evoq labs Team weiterhin zu meinen engeren Kollegen, je nach Aufgaben im Projekt.

In unserer Branche stehen die meisten Leute stellvertretend für einen stetigen Wandel. Wir lernen ständig neue Tools und Plattformen kennen, testen und entscheiden, ob sie nützlich sind.  Ja, ich denke, wir nerven auch manchmal. Aber ich liebe das. Neues ausprobieren, Aufgaben suchen, deren Lösung ich jetzt noch nicht kenne. Hirnen nach neuen Ideen für eine uralte Sache. Den Dialog.

Dafür muss ich immer wieder auch loslassen. Als Kind habe ich oft meine Lieblingsspielzeuge verschenkt. Natürlich romantisiere ich das heute, wenn ich feststelle, dass ich immer noch gerne abgebe. Aber diese kleine Geschichte fällt mir ein, wenn ich an Corporate Dialog denke.

Der Titel von diesem Blogpost müsste richtiger heissen: ich gehe weiter.

Corporate Dialog ist nun anders

Corporate Dialog war für mich 5 Jahre lang eine wunderbare Erfahrung. Von jetzt auf dann selbständig, keine Ahnung von Buchhaltung, Versicherungen. Zum Glück gibt es Leute, die das können. Meine Kunden und Auftraggeber sind nicht einfach nur das, sondern Menschen, mit denen ich coole Projekte entwickeln konnte, von denen ich immer auch lernen konnte. Herzlichen Dank dafür.

Aber mir fehlte ein Team und technische Umsetzungspower. Ich mag kein Konzept nur teilweise umsetzen oder gar an jemanden weitergeben, der dessen Herz nicht versteht.

Oliver und Su

Oliver und Su

evoq labs ist mein neues Team

Mit Oliver von evoq labs arbeite ich schon seit zwei Jahren zusammen, wir haben Konzepte zusammen erdacht und er mit seinen Leuten umgesetzt. Blogs, Newsletter, Websiten, Social Media und Content. Es lag also nahe, diese Dienstleistungen zu bündeln. Und da bin ich also. Mit Corporate Dialog biete ich nur noch Hochschul-Einsätze und Vorträge an. Der Blog bleibt bestehen, aber sind wir mal ehrlich. Einmal im Monat ist eh zu wenig.

Es gibt sogar eine offizielle Medienmitteilung ;). evoq kommt übrigens von evozierend, etwas bewirkend.

So, nun hoffe ich, ihr seid weiterhin im Web unterwegs und bloggt und kommuniziert, was das Zeug hält, damit ihr andere und mich inspiriert zum bloggen und vortragen.

Snapchat: Firlefanz oder Relevanz?

Update irgendwann im April 2016:

Ich war bei dem inspirierenden Snapchat Workshop mit Frau W. Dankeschön, Bettina. Ich sehe immer deutlicher, dass die App relevanter wird (bleibe zwar inhaltlich in den Stories immer noch dabei, dass es viel Firlefanz ist) Aber was die App kann:

  • Snapchat bringt ein natürliches Medienformat (als ein.zi.ge) – Hochformat, man jeder nutzt das Handy so.
  • Nur hier kannst du alle Formate mixen – Text, Bild, Video, Grafikfilter die zu Geodaten passen usw.
    zwischen, ohne Medienbruch. Hallo?!
  • im Zeitalter der Medien-Überflutung gibt es hier keinen Newsstream, den keiner interessiert, sondern man muss zu dem Account „hingehen“, Story kucken und jetzt kommts liebe Marketer:
  • direkter Chat button mit einer Marke. Hallo?!

Das ist ultimativ – glaubt mir, da können wir noch lange jammern „die Usabilty ist die Hölle“. Das werden sie schon noch verbessern. Swipen war übrigens mein Schlüssel zum besseren Verstehen. Ganz sicher ist es jedenfalls keine sichere Chat-App. Das fällt für mich schon aus, weil die Benutzung zu nah an öffentlichen Beiträgen (also den Stories) ist.

Lest gerne auch den Beitrag von Walter zum Snapchat Workshop.

Nutzer und Firmen werde auch hier lernen, wertvollen Content anzubieten, also weniger Firlefanz mit Gesichtern mit Schlapporen-Filter. Jedenfalls Danke Bettina.

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Nutzer der ersten Stunde? Das bin ich auch bei Snapchat nicht. Ich löse einen Account, spiele ein bisschen, frage mich, welche Möglichkeiten für Firmen entstehen und schaue was die Geek-Vorbilder so machen. In den ersten Tagen hab ich oft eine Meinung (oder eben ein Gefühl), ob die neue Plattform abhebt oder nicht. Schaut mal, wie oft ich schon daneben lag.

 

Meine früheren vorschnellen Einschätzungen:

Das hier waren meine ersten Meinungen zur Plattform, die ich selbstverständlich oft genug revidiert hab ^^. Die Funktionen, die Inhalte und das Verhalten haben sich ständig verändert und ich staune über manchen Dauerbrenner.

XING: my first love ( 2005)
Blog: my real love (2006/2007)
Flickr: nie mehr ohne (2006)
Twitter: rockt (01/2009)
Foursquare: Wo ist der Sinn? (?)
Facebook: zögerlich aber ok (2009?)
Linkedin: zögerlich, aber ok (2010)
G+: yay (2011)
App.net: überflüssig und unrealistisch, Werbung findet immer einen Weg
Path: unnötig (2010)
Ello: wird nix (2014)
Instagram: Bilderrahmen und nur für iphone, wtf (2010)
Whatsapp: ok (?)
Vine: Hä? (2013)
Threema: Ehrensache (2013)
Snapchat: versteh ich nicht (2014) und seit Stories inhaltlich Firlefanz (aktuell)

Andere Meinungen zu: Snapchat Relvanz

Aus heutiger Sicht musste ich einiges gerade rücken, das seht ihr selber. Deshalb hab ich wegen dem aktuellen Snapchat-Zuwachs mal in Twitter nachgefragt. Schaut mal, was dabei rauskam. Anfangs sah es aus, als gewinne „Firlefanz“ und nun sagen 41% Snapchat hat Relevanz. 59 Leute haben gestimmt. Dankeschön dafür.

FB Kommentar

FB Kommentar

 

 

Snapchat verstehen?

Die Zahlen sprechen für sich und die sogenannten Stories/Geschichten (neu) erinnern mich wegen der Kürze an Twitter. Aber es geht nicht um Echtzeit, sondern um die Summe der Tagesinhalte. Ich muss aktiv klicken, um die Story anzusehen. Die Formate variieren, es gibt Film, Text über Bild, Filter, Emojis, und so Spielereien. Die Formate ergänzen sich. Nach 24 h löschen sich die Inhalte. Man kommuniziert nicht (nur) mehr 1:1 und auch nicht intime Inhalte, wie viele glauben. Vermutlich ist die Nähe zu öffentlichen Posts ab jetzt eher abschreckend für diesen sehr persönlichen Einsatz. Nutzer können jetzt einander folgen und sehen die teilöffentlichen Inhalte. Dennoch bleibt ein bisschen das Gefühl der Privatsphäre, mehr als man sie vielleicht in Facebook empfindet.

Zahlen von Photoworld

Interessant finde ich, dass man den Inhalt eines Nutzers bewusst anklicken muss. Vorher weiss ich  nicht, was ich zu sehen bekomme. Das heisst ich klicke nur, wenn mich jemand (oder ein Brand) wirklich interessiert. Das birgt das einen gewissen Überraschungeffekt, der fürs Content Marketing nützlich sein könnte. Die Benutzung ist für mich weiterhin unerklärlich statt intuitiv. Ich hab keine andere App bei der ich so wiederholt die falsche Funktion aufrufe. Immer und immer wieder. Aber ich geb nicht auf, versprochen.
Nachtrag: Tipp von Christian Bossert (im Kommentar) Filme lassen sich downloaden und auch auf YouTube dauerhaft publizieren.

Nachtrag: Emojis (auf den Bildern und auch sonst in Texten) richtig verwenden, dazu gibt Monah im Blog Tipps. In ihrem Post findet ihr auch eine Video Anleitung für Snapchat. Danke

Nachtrag: Richard Gutjahr zeigt Snapchat live im Vortrag an der #dmcmuc

 

Wer nutzt Snapchat und warum

Promis, Medienhäuser (wdr1life, chip_de, hellobild,) und meine Lieblingsgeeks (Usernamen zum Folgen: Kusito, Christian Bossert, Frau-W) nutzen Snapchat intensiv. Firmen (neckermannde, FCBayernsnaps)  sind noch selten, das wird sich schnell ändern. Jürg Kobel hat letztens Beispiele aus Sport, Politik und Kunst zusammen getragen. Lindsey Vonn zeigt bspw. persönliche Bilder (Hochformat wird nun salonfähig) und Videos, (inkl. Sponsoren). Danke Marcel für den Hinweis. Das bringt ungeahnte Nähe. Je nach Einstellungen kann ich unter dem Video oder Bild direkt einen Chat beginnen. So nah waren Firmen noch nie auf dem Handy ihrer Zielgruppe. Eine „neue“ Form fürs Storytelling, weil Bild, Text in extrem kurzer Form, Film und Spielereien kompakt zusammenkommen: Auf eine Art ist es sogar exklusiv, weil nur kurz sichtbar.

Lindsey Vonn auf Snapchat

Lindsey Vonn auf Snapchat

Snapchat dreht das System um. Früher störende Werbung oder verpasste Posts
ist hier gezielt konsumierter Inhalt von wirklichen Interessenten (für Schnipsel). Ich klicke, wenn mich die Person/Firma/Medium interessiert und muss mich darauf verlassen, dass es spannend wird.

Mona Fetsch lernt Snapchat

Mona Fetsch lernt Snapchat

Nachtrag: 27.1.2015: ich muss euch noch was zeigen

Beim SRF ein FB Post mit Mona Fetsch lernt Snapchat. Ich lass das mal jetzt unkommentiert. Einfach weil mir die Worte fehlen. Aber die Sendung hören will. Hier lang.

Snapchat für Firmen

Matthias Stock von Sixt erzählt über die Strategie von Sixt bei horizont.net. Als ein Vertreter in der Schweiz hat mir Daniel Reidan von Brack seine Meinung geteilt:

„Snapchat bietet tatsächlich spannende Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Doch richtig guten (Video-)Content zu produzieren ist aufwendig. Welche Unternehmen können sich leisten, Videoclips zu veröffentlichen, die von den Empfängern nur gerade 24 Stunden lang und dann nie mehr angesehen werden können?

..die „Halbwertszeit“ eines Tweets oder Facebook-Posts ist sehr kurz, aber dieser Content bleibt auffindbar. Bei Snapchat ist dies nicht der Fall. Deshalb sollten sich Marken überlegen, ob ihre Anspruchsgruppen tatsächlich über Snapchat verkehren, und sich dann im positiven Fall adäquate Ziele und eine Contentstrategie zurechtlegen. Und die (auch für aus der Hüfte geschossene Handyfotos) die nötigen Ressourcen bereitstellen.“ Danke Daniel.

Firmen werden (oder haben schon) sicher auch hier ihren Weg finden, sich zu positionieren oder zu kommunzieren.

Nachtrag: Werbung in Snapchat

Analyticstools für den Profi-Einsatz (t3n)

Ganz ehrlich. Für mich: inhaltlich (noch) Firlefanz

Ich persönlich bin ja eher ein Wegwerfer oder Verschenker, behalte möglichst nichts, was ich nicht wirklich brauche, auch Daten. Ich denke, dass wir zu viel Datenmüll produzieren und vorallem speichern, der eigentlich nur kurzzeitig relevant ist (Bsp. Ferienfotos von Freunden via Whatsapp). Die selbstlöschenden Inhalte sind also das einzige Pro-Argument für mich. Aber mal ehrlich, bisher frage ich mich bei manchem Inhalt, ob man sie nicht vorm Publizieren bereits wegwerfen kann. Aber das kann ja noch besser werden.

Ich befürchte, ich schliesse keine grosse Freundschaft mit Snapchat,  ausser es gelingt, wert- und sinnvolle Inhalte dort zu teilen. Auch Links und eine Browserversion fehlen mir ganz klar. Ich sehe keinen Vorteil im Silodenken. Selbst Whatsapp gibt es mittlerweile via Browser. Dort hab ich eine Tastatur und Vernetzung mit Links. Das geht der Snapchat App völlig ab. Womöglich geht unsre Kommunikationskultur ja auch weg vom Lesen und Schreiben. Ich denke da an meine eigenen Whatsapp Nachrichten, die oft nur noch gesprochen sind, statt getippt.

mein Account heisst: sufranke (was für eine Überraschung)

mein Account heisst: sufranke (was für eine Überraschung)

Ach ja, wenn du mal jemanden per Namen (oder Nutzernamen, Bsp. sufranke) nicht findest, fotografiere das Profilbild (Snapcode) in Snapchat (drum haben es manche Leute in anderen Plattformen als Profilbild. Man trifft (seine) Snapchatfreunde ja nicht grad im Büro. In der App kannst du dann via Foto den Code scannen und so dem Account folgen. Deinen Code bekommst du übrigens hier (Desktop)

Ich bleibe noch ein bisschen im Testmodus und lerne gern dazu. Zeigt mir bitte die Relevanz. Das meine ich ernst und nicht ironisch.

 

Ein Buch für die App?

Die Usability von Snapchat ist sagen wir mal „schwierig“. Falls ihr auch noch zögert, schaut mal in das Buch Philipp Steuer, das er letzte Woche rausgebracht hat. Philipp schreibt über die Geschichte, was Facebook damit bzw. nicht zu tun hat und Funktionen der App. Tipps zu Einstellungen und Privatsphäre. Ein ganzes Kapitel widmet er den Hacks, die zusätzliche Funktionen ermöglichen. Es lohnt sich, mal reinzuschauen, auch wenn mein Herz noch nicht wirklich für Snapchat schlägt.

Mehr zum Lesen

Strategien für Snapchat

Bilder anreichern mit Snapchat

webmemo Beitrag über den Workshop

 

Corporate Influencers – ein innerer Dialog

Dieser Beitrag stammt aus 2014 und ist im 2024 aktueller als damals: Über Marie Christine hab ich die Blogparade von Stefan Evertz von MonitoringMatcher entdeckt. Interessanterweise hat er einen Nachtrag drin, dass selbstverständlich auch Corporate Blogger aufgerufen sind. Das zeigt schon ein wenig, wo wir heute stehen. Corporte Blogger und „echte“ Blogger:innen werden gedanklich immer noch unterschieden. Ich mach das auch, finde es aber schade. Denn auch eine Firmenvertreterin kann durchaus zum Influencer werden. Aber diese Chance bleibt in der Praxis oft ungenutzt. Ich habe hier eine Art inneren Dialog aufgeschrieben, weshalb ich meine eigene Rolle als Bloggerin, Firmenvertreterin und normale Webnutzerin munter mixe. Ihr mögt mir das nachsehen.

Marie-Christine sortiert das Thema „So findet man Influencer“ in gewohnt souveräner Art. Sie gibt Influencern unter anderem Eigenschaften wie:

  • konsistent interessante Inhalte
  • Impulse
  • bewegen
  • empathisch

Zu firmeneigenen Blogger:innen passt das nur selten. Sorry, falls ich jemanden auf den Schlips trete. Es gibt natürlich löbliche Ausnahmen, aber ich hätte gern mehr davon in der Schweiz. Leute, die leidenschaftlich hinter oder sogar vor ihrer Firma stehen im Web.

Meine Influencer

Punktefrau

Punktefrau

Wer sind eigentlich meine Influencers?

  • Punktefrau, Christine Dingler, weil sie vertieft nachdenkt und dies teilt.
  • Gustavo Salami, Gründer der Metaverse Academy, er scheint eine Technologie Glaskugel zu haben und sein Wissen ist trotzdem praktisch.
  • Claudia Meier-Biedermann, meine Mentorin an der Hochschule. Mit ihr entstehen kreative Ideen bei Offline-Meetings.
  • Mona Sorcelli meine Inspiration technisch und menschlich. Sie bringt Technologie und Kommunikation auf kreative und sichere Art zusammen.

 

Mein Verhältnis zum Thema Influencer:in für die Unternehmenskommunikation

Als ich begann, mich mit den Mechanismen des Internets näher zu beschäftigen (2008), war ich mir sicher, es wird in der Kommunikation (generell) über kurz oder lang mehr Demokratie geben, weniger manipulierende Inhalte, mehr echten Dialog. Zwischenzeitlich dachte ich sogar, mein jetziger Beruf (nennen wirs mal Online Kommunikationsberatung) würde irgendwann aussterben, weil es selbstverständlich würde, offen, authentisch und ehrlich zu kommunizieren. Keinesfalls dachte ich, dass wir uns Reichweite von Unbeteiligten ausleihen würden. Doch heute sind wir bei Corporate Influencers in LinkedIn angekommen. Das finde ich authentischer denn je.

Warum teilt ein:e Influencer:in „fremde“ Inhalte?

Wenn ich in Kursen das Thema behandle, ziehe ich gerne den Ansatz von Rand Fishkin hinzu.

Kurz gesagt, erklärt Rand, warum Influencer/Blogger Inhalte von anderen teilen. Es ist ebenso einfach wie genial und zeigt, dass es eben nicht um den Absender (zum Beispiel eine Firma) geht. Vielmehr teilt ein Influencer den Inhalt von anderen,

  • Weil er/sie dich oder jemanden persönlich kennt
  • Weil der Inhalt ihm/ihr dient/schmückt/bereichert
  • Weil er/sie damit eine grössere Reichweite erzielt
  • Weil der Inhalt ihn/sie unterstützt bei einem seiner/ihrer Ziele oder Überzeugungen

Das bringt eine nächste Frage in mir auf.

Wohin verschiebt sich das Machtverhältnis in der Kommunikation?

In einer einfachen Logik könnte man sagen. Es verschiebt sich weg von Sendern, die bisher viel Media Budget investierten, hin zu echten Menschen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es sich tatsächlich zu den sogenannten Influencer:innen verschiebt. So wie wir sie definieren gedanklich. Denn wir glauben, Influencers haben dauerhaft einen Einfluss auf andere. Aber schauen wir mal genauer hin.

Inhalte mit grosser Reichweite manchmal von unklarer Quelle

Gerade die aktuelle Entwicklung im Web zeigt, dass sich das Machtverhältnis vom Einflussnehmen (nicht Einflussnehmern) verschiebt. Es sind so viele (normale) Menschen, die inzwischen publizieren, dass es für ebenso normale Nutzer (also Leute die nicht Proffessionell mit Online Themen arbeiten) schwer geworden ist, die Relevanz von Inhalten zu beurteilen. Die Quelle bleibt oft unklar, der Wahrheitsgehalt evtl. auch, besonders bei mehrmals geteilten Inhalten. Wer weiss schon, von wem das lustige Video stammt.

Wo finde ich die richtigen Influencers, wenn ich sie brauche um meine Meinung zu bilden?

Natürlich haben wir google und Edgerank, die für uns vorsortieren, was wir sehen. Aber auch dessen sind sich viele nicht bewusst. Im Gegenzug gibt es ja Reader, mit denen man gezielt Inhalte abonnieren kann. google als absoluter Trendgeber in Web-Fragen hat aber vor gefühlt langer Zeit das Tool eingestellt. Wir nutzen einfach andere Tools zum Abonnieren gewünschter Inhalte Autoren/Medien.

4 Ohren Bildquelle: http://www.sozialpädagogin.at/ha

4 Ohren Bildquelle: http://www.sozialpädagogin.at/ha

Ich abonniere das, wovon ich denke, es entspricht meinem Wunsch nach bestimmten Inhalten. Es bleibt ein Pokerspiel, denn hier mischen sich die Erfahrungen der Person (des Schreibers) mit meinen Erfahrungen (als Leser) Ich verweise kurz auf die verschiedenen Ohren der Kommunikation. Höre bzw. lese ich gerade mit dem Sachohr oder mit dem Beziehungsohr. Hilft mir das bei einer umfassenden Meinungsbildung weiter. Oder wäre es gut, wenn ich nochmals google befrage, bevor ich meine Meinung bilde? Das tue ich und erhalte Inhalte von Influencern.

Von anderen Influencern halt. Im besten Fall vertraue ich ihnen. Vielleicht bekäme ich aber von einem Unbekannten, der vor Ort des Geschehens ist, mehr Aufschlussreiches. Ich stecke also in einer nächsten Frage:

Auf welchem Weg beeinflussen Influencer?

In Facebook und Twitter erhalte ich Inhalte von allen möglichen Quellen, aber vorallem von Unbekannten. Beim Lesen ist mir oft nicht direkt bewusst, ob es ein sogenannter Influencer ist (oder sein muss). Denn aus irgendeinem Grund, sehe ich ja den Inhalt (in Facebook). Interessant daran ist, es muss nicht ein dauerhafter Influencer sein, sondern auch jemand, der einfach im richtigen Moment den richtigen Inhalt produziert oder geteilt hat.
Es gibt also doch noch Hoffnung für die Wahrheit, und dass diese sich auch auf meinen Bildschirm schwingt. Ich hoffe übrigens deshalb, dass Twitter keine Rangierung einführt. So hat jeder mit gutem Inhalt eine Chance, auch gesehen zu werden. Er oder sie können zum kurzfristigen Influencer werden.

In Facebook sehe ich seit einiger Zeit viel weniger „echte“ eigene Einträge von Leuten, mit denen ich dort befreundet bin, stattdessen aber Videos und Bilder von Leuten, die ich nicht kenne. Das Video des älteren tanzenden Mannes wurde 825 000 mal geteilt. Ich kenne weder den Absender, noch den Tänzer. Es ist witzig, ich investiere 3 Minuten meines Lebens, denke, irgendwas wird am Ende noch passieren, eine Auflösung, eine Werbung vielleicht, schliesslich hab ich jetzt schon 1.75 Minuten geschaut. Doch nix, es ist einfach der berührende Tanz im Amateurvideo. Der Absender ist aber eine Art Influencer, er hat Reichweite, ist empathisch usw.

Kommen die relevanten Inhalte tatsächlich zu mir?

Ich denke, es braucht im Moment noch etwas Wissen übers Internet, wenn ich die für mich wertvollen Inhalte sehen möchte. Für mich persönlich kommen Influencer noch nicht automatisch zu mir, auch wenn ich das eine zeitlang glaubte.

Wollen Influencer eigentlich beeinflussen?

Die meisten Influencer, die ich kenne, vereinen all die Eigenschaften, die Marie-Christine nennt Viele Firmen hätten gern näheren Kontakt zu ihnen. Man sucht sich einen Influencer aus, der zum eigenen Thema passt, lädt ihn/sie ein und oft passiert danach nicht viel. Ein paar Tweets, ein Blogpost, aber keine Leidenschaft, weil es ein Deal bleibt. Im besseren Fall handeln Verantwortliche von Firmen langfristige Möglichkeiten der Zusammenarbeit und zwar nur mit einzelnen Influencern aus.

Nun doch noch ein Vorschlag für Unternehmen

Einige Fragen sollten Firmen für sich beantworten und den Sinn von Influencer Relations prüfen. Von wievielen Dingen Firmen kann ein einzelner wirklich begeistert sein? Bei mir sind es vielleicht 10, wenn ich länger nachdenke, schaffe ich sicher auch mehr. Aber will ich diese Leidenschaft als Bloggerin oder in LinkedIn immer kundtun?
Vielleicht müssen Firmen die Influencers gar nicht ausserhalb ihrer üblichen Kommunikationskreise suchen. Wie wärs mit Mitarbeitern, bestehenden Kunden und Partnern, denn sie haben das Wichtigste. Sie mögen die Firma/das Produkt tatsächlich und man muss die Reichweite, Sympathie und Aussagekraft von anderen womöglich gar nicht ausleihen. Nachtrag: 2024 nenen wir das Corporate Influencers und das Konzept hat sich längst etabliert. Ich darf so viele Kurse für interne Influencers geben, dass ich es wirklich behaupten kann. Das ist real geworden.

Ok, das war diesmal ein Beitrag mit vielen offenen Fragen, und Gedanken, keine fertigen Tipps. Aber sicher habt ihr gute Erfahrungen mit Influencers oder Antworten, Ideen, die über ein Event hinausgehen. Ihr seid wie immer, <3lich willkommen.

 

 

 

Blusen-Talk – Social Media Women Schweiz

Update 2015: Inzwischen wurde daraus eine wunderbares Netzwerk von 500 Social Media Women (in der) Schweiz.

Manchmal poste ich einen Tweet, nur des Gedanken wegens, den ich früher nur gedacht, nicht ausgesprochen hätte. Oder einfach, um den Leuten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Spontan gestern passiert, weil ich mein Marketing-Pendant Nici mal wieder vermisst hab. Zugegeben nicht der wertvollste Social Media Beitrag aller Zeiten.

Aber es zeigte sich wiedermal eine erstaunliche Regel der Social Media Mechanismen:

Die Unvorhersehbarkeit.

Aus dem merkwürdigen Tweet und Post in Facebook (was ich übrigens selten gleichzeitig tue) wurde ein Impuls, eine Idee, zu der mehrere Leute beitrugen. Online. Am Ende ein Offline Event. Eine meiner Thesen bestätigt sich: Online und Offline sind nicht voneinander getrennt. Nun, ausgerechnet ich darf einladen zum

 

1. Blusen-Talk mit Social Media Women in Zürich.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen-Meetings nur dann Sinn machen, wenn es um spezifische Ladies-Themen geht. Ansonsten sehe ich kaum einen Vorteil in Verbänden die ausschliesslich Frauen fördern, denn ich denke wir festigen so selbst eine Grenze im Kopf, die es in puncto Intelligenz nicht gibt, die Grenze des Geschlechts. Aber hier geht es nunmal darum, das Frauen anders kommunizieren. Und dass wir dies auch in Social Media tun. Sehen wir uns also zum Austausch am 20.07.2011 im Restaurant Rosso Zürich. Danke Marie-Christine für den Tipp, danke Monah fürs Doodle. und den Namen fürs Date.

Nichts weltbewegendes, aber spontan, kreativ, vernetzt, symphatisch, grossartig. Freu mich. Melde Dich bitte im Doodle an.

Nachtrag, 10.7.: wir sind jetzt 18 Social Media Women 😉 und Marie-Christine hat im Restaurant Steinfels reserviert. Dankeschoen.

Nachtrag: 26.08.2015:

488 Social Media Women. Das nenn ich mal ein Netzwerk. Das beste daran, es lebt. Sehr intensiv werden Wissen ausgetauscht, Jobs besetzt, Ideen entwickelt oder Impulse gegeben. Ich bin immer wieder aufs Neue überwältigt. DANKE.